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Neuburger

Die weiße Rebsorte stammt aus Österreich. Synonyme nach Ländern gruppiert sind Brubler, Burgrebe, Grüne Burgundertraube, Neuburger Alb, Weißer Neuburger (Deutschland, Österreich); Neuburger Bianco (Italien); Neuburger Bijeli (Kroatien); Neuburské (Slowakei, Tschechien); Fehér Neuburger, Fehér Neuburgi (Ungarn). Nach einer Erzählung wurden im Jahre 1870 am Ufer der Donau bei der Gemeinde Oberarnsdorf im niederösterreichischen Weinbaugebiet Wachau einige Rebstockteile angeschwemmt. Die Winzer Kristoff Ferstl (1808-1888), ein Urahn der Besitzerfamilie vom Weingut Mantlerhof, sowie Franz Marchendl pflanzten die Rebe in Arnsdorf aus und kelterten daraus im Jahre 1872 erstmals Wein. Dann gelangte sie nach Spitz an der Donau, wo sie bei der Ruine Hinterhaus (im Volksmund „Burg“) ausgesetzt wurde. Dadurch ergab sich der Name Neuburger.

Neuburger - Weintraube, Blatt und Aromen im Glas

Jedenfalls wurden in Erinnerung dieses Ereignisses im Jahre 1935 eine kleine Kapelle und eine mannshohe Statue des Heiligen Urban errichtet. Diese Anlage wurde aber ein paar Jahre später von betrunkenen SA-Männern gesprengt. Schließlich wurde 1983 ein neues Denkmal aufgestellt. Es gibt weitere, eher weniger glaubhafte Versionen. Angeblich wurde im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) in der nahen Gemeinde Weissenkirchen dem Kommandanten eines schwedischen Heeres ein Neuburger-Wein als Dank kredenzt, weil er die Ortschaft vor Plünderung und Brandschatzung verschont hatte. Und in einem aus dem Jahre 1786 stammenden Dokument aus der bayerischen Gemeinde Neuburg wird eine Rebe Neuburger erwähnt.

Gemäß zuletzt im Jahre 2013 erfolgten DNA-Analysen handelt es sich um eine vermutlich natürliche Kreuzung zwischen Roter Veltliner x Silvaner (so wie auch Frühroter Veltliner). Damit hat sich die früher vermutete Abstammung von einer Burgundersorte als falsch herausgestellt. Sie war Kreuzungspartner bei den Neuzüchtungen Aurelius und Klosterneuburg 44-8. Die früh bis mittel reifende Rebe ist anfällig für Falscher Mehltau und Botrytis, neigt auch zum Verrieseln, ist aber widerstandsfähig gegen Trockenheit bzw. Dürre. Sie erbringt würzige, körperreiche Weißweine mit Walnussaroma. Die Sorte wird in Österreich in allen Weinbaugebieten kultiviert. Im Jahre 2017 wurden hier 497 Hektar Rebfläche ausgewiesen (ÖWM-Statistik). Weitere Bestände gab es 2016 unter Neuburské in Rumänien (71 ha), Slowakei und Tschechien (Statistik Kym Anderson).

Traube und Blatt: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
Aromen im Glas: © von armin faber Info@faberpartner.de

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Egon Mark

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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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