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Die Geschichte des Weingutes „Nikolaihof Wachau“ in Mautern im Weinbaugebiet Wachau geht zweitausend Jahre zurück, es zählt zu ältesten Betrieben in Österreich. Die Gebäude stehen teilweise auf römischen Fundamenten. Im Hofverband befinden sich Überreste der frühchristlichen Agapitus Basilika, in der unter Bischof Pilgrim von Passau 985 n. Chr. eine Synode stattfand. In der Riede Burggarten war einst ein Feldlager für Karl den Großen (742-814) aufgebaut. Der frühere Freihof wurde im Jahre 1075 als zentraler Sitz der Gutsverwaltung des Passauer Stiftes St. Nikola erstmals urkundlich genannt. Die heutige Kapelle ist von den Augustiner Chorherren errichtet worden. Unter dem restaurierten gotischen Gewölbe der umgewidmeten Kapelle werden heute Empfänge und Weinproben veranstaltet. Seit 1894 ist der Nikolaihof in Besitz der Familie Saahs, angeschlossen ist ein Wein-Restaurant und das „ad vineas Nikolaihof Gästehaus“. Der Betrieb wird von Nikolaus und Christine Saahs geführt.

Nikolaihof

Seit rund 350 Jahren befindet sich im Nikolaihof eine Weinpresse aus Holz. Sie gilt als die weltgrößte ihrer Art und ist voll funktionsfähig. Der Pressbaum ist über 12 Meter lang und wurde aus dem Stamm einer einzigen Ulme gehackt. Der rund 2.000 Kilogramm schwere Pressstein wird von Hand in die Höhe gekurbelt. Der Korb fasst bis zu zehn Tonnen Weintrauben. Bis Anfang der 1990er-Jahre wurde ausschließlich mit dieser Baumpresse gearbeitet. Es wurde restauriert und wurde im Oktober 2012 wieder in Betrieb genommen. In einem Video (zur Ansicht anklicken) ist im Zeitraffer die Baumpresse des Nikolaihofs in Aktion zu bewundern.

Die Weingärten umfassen 22 Hektar Rebfläche in den Rieden Hund, Im Weingebirge, Klausberg und Vom Stein. Sie sind zu 90% mit Riesling und Grüner Veltliner, der Rest mit Gelber Muskateller, Gewürztraminer, Weißburgunder (Pinot Blanc), Neuburger und Chardonnay bestockt. In einigen Lagen sind die Rebstöcke 50 Jahre alt. Der Großteil liegt in Mautern, die Rieden Hund und Klausberg befinden sich aber am anderen Ufer der Donau und zählen zum Weinbaugebiet Kremstal. Seit vielen Jahren wird schon seit dem Jahre 1994 streng nach den Regeln des Biodynamischen Weinbaus gearbeitet, das Weingut ist Mitglied des weltweiten Bio-Bauernverbandes DEMETER. Demgemäß wird auch nach den Mondphasen gearbeitet.

Im Weingarten wird grundsätzlich auf Kunstdünger und Fungizide, Herbizide, Insektizide etc. verzichtet. Die Weine werden ohne technische und chemische Hilfsmittel mit weinbergseigenen Hefen in großen Eichen-Fässern von etwa 2.000 bis 12.000 Litern spontan vergoren und lagern im Extremfall bis 20 Jahre im geschichtsträchtigen, römischen Weinkeller. Die Produktpalette umfasst unter anderem verschiedene Weißweine der Gebietsmarken Federspiel, Steinfeder und Smaragd nach den Richtlinien der Vereinigung Vinea Wachau Nobilis Districtus. Jährlich werden rund 100.000 Flaschen Wein erzeugt, von dem 50% in den Export gehen. Es werden auch Marillenröster, Marillenmarmelade, Kompott, Senf, Schnaps, Likör, Essig uvm. produziert.

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Egon Mark

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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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