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Nowyj Swet

Berühmtes heute noch bestehendes Weingut an der Ostküste der Krim in der Ukraine. Der Ursprung liegt im Jahre 1878, als der russische Fürst Leo Sergejewitsch Golizyn in Sudak ein Landgut kaufte. Die malerische Gegend um die Schwarzmeer-Bucht bezeichneten die Griechen einst als „Paradisio“, deshalb nannte der Fürst seinen Besitz zuerst „Paradis“. Erst einige Zeit später wurde es in „Nowyj Swet“ (Neue Welt) umbenannt. Golizyn hatte durch viele Reisen sehr gründlich den Weinbau in Frankreich, Italien und Deutschland studiert, bevor er begann, auf seinem Besitz ein Weingut aufzubauen. Er hatte in großem Maßstab und auf wissenschaftlicher Basis das ehrgeizige Ziel, den Bereich Sudak berühmter als das französische Bordeaux zu machen. Im Berg Koba-Kaja entstand eine große Kellerei für die Herstellung von Schaumwein. Golizyn experimentierte lange, um die geeignetsten Rebsorten zu finden. Bei Balaklawa (heute Stadtteil von Sewastopol), wo es ähnliche klimatische Verhältnisse wie in der Champagne gibt, ließ er schließlich die Weinberge für die Gewinnung von Sektgrundwein anlegen.

Bei der Weltausstellung in Paris 1900 gewann er mit seinem Sekt „Nowyj Swet“ den Grand-Prix-Pokal. Golizyn gilt damit als Begründer des berühmten Krimsekts, des Schampanskoje Krimskoje. Weiters wurden Dessertweine im Stil von Portwein und Sherry produziert. Der letzte russische Zar Nikolaus II. (1868-1918) beauftragte in den 1890er-Jahren den Fürsten Golyzin mit der Erbauung des „schönsten Weingutes der Welt“ beim Dorf Massandra, sowie mit der Erschließung der Südküste für die Produktion von Süßweinen. Ende 1911 machte Golizyn sein Gut dem Zaren zum Geschenk. Dieser nahm an und erfüllte die Bitte Golizyns, eine Forschungsstation für Weinbau zu errichten. Nach der Oktober-Revolution 1917 wurde das Gut enteignet und gelangte in Staatsbesitz. Jährlich werden heute drei Millionen Flaschen produziert. Die Spitzenmarken sind „Krimskoje“, „Jubiläum“, „Nowyj Swet“ und „Fürst Leo Golizyn“, die vor allem aus Riesling, Chardonnay und Pinot Noir gekeltert werden.

Bild: Gaasterland Verlag

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Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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