Die weiße Rebsorte stammt von Sardinien-Italien. Synonyme sind Abbondosa, Aksina de Marjian, Aksina de Popurus, Axina de Margiai, Axina de Popurus, Axina ’e Pòberus (Traube der Armen), Axina Scacciadèppidus (schuldenzahlende Traube), Bruscu Biancu, Burdu, Garnaccia, Granazza, Malvasia di Luras, Meragus, Nuragus Bianca, Nuragus Blanc de Sardaigne, Nuragus Trebbiana und Preni Tineddus. Der Name leitet sich möglicherweise von den rätselhaften frühgeschichtlichen Steintürmen (Nuraghi, Mz. Nuraghen) der Bonnanaro-Kultur ab, die auf der ganzen Insel verstreut sind. Zwei der Synonyme deuten auf die Fruchtbarkeit hin. Nach nicht verifizierbarerHypothese wurde sie bzw. ein Vorfahre bereits von den Phönikern auf die Insel gebracht. Das stützt die zweite Variante des Namensursprungs, denn das phönikische „nur“ bedeutet „Feuer“.
Gemäß im Jahre 2007 erfolgten DNA-Analysen handelt es sich bei den zwei Sorten Nuragus Arrubiu und Nuragus Moscadeddu (auch Nuragus Moscatello, Nuragus Rosso Rompizolla) um eigenständige Reben, mit denen sie nicht verwechselt werden darf. Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist widerstandsfähig gegen Frühlingsfröste und Falschen Mehltau, jedoch anfällig für echten Mehltau. Sie erbringt eher einfache, milde Weißweine mit fruchtigen Aromen und leicht bitterem Nachgeschmack. Die Sorte ist vor allem im Westen der Insel in den Provinzen Cagliari und Oristano verbreitet. Aus ihr wird sortenrein der DOC-Weißwein Nuragus di Cagliari gekeltert. Sie wird auch für die Produktion von Wermut und Schaumwein verwendet. Die Anbaufläche im Jahre 2016 betrug 1.008 Hektar mit stark fallender Tendenz (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“