Das Mykotoxin (auch kurz OTA) wurde erstmals 1968 beschrieben. Dieses Pilzgift wird von verschiedenen Schimmelpilzgattungen wie Aspergillus (A. carbonarius, A. ochraceus) und Penicillium (P. verrucosum) gebildet. Bereits kleinste Mengen davon können stark gesundheitsschädliche Wirkungen insbesondere an Leber und Nieren verursachen. Das Gift kommt in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Bier, Getreide, Kaffee und auch Wein vor. Das Gift wird besonders bei botrytisierten Trauben aufgrund mangelnder Weingartenpflege und fehlender Pflanzenschutz-Maßnahmen gebildet. Weine aus wärmeren Klimazonen sind dafür anfälliger. Nachgewiesen wurde es in edelsüßen Prädikatsweinen aus Südosteuropa, Südafrika und Frankreich. Die EU legte 2005 die zulässige Höchstgrenze im Wein und/oder Traubenmostbasis mit 2 Millionstelgramm per Liter fest. Bereits einfache Maßnahmen wie Abstich, Klären, Schönen und Filtration können OTA-Gehalte stark reduzieren. Seit dem Jahre 2011 sind seitens der EU für die Bekämpfung Chitinderivate (Enzyme) zugelassen.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien