Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Der Name (ouiller = aufschlichten) leitet sich vom Ertragsreichtum ab. Synonyme sind Aragnan Noir, Araignan, Negra Gentile, Ouillade, Ouillard, Ouliade, Passerille Noire, Puillade und Veillade. Eine erste zuverlässige Erwähnung erfolgte im Jahre 1676. Sie darf nicht mit der Sorte Cinsaut verwechselt werden, die oft unter ihrem Namen vermarktet wurde. Bei der Sorte Oeillade Blanche (Synonym für Picardan) handelt es sich um keine farbliche Mutation. Oeillade Noir war Kreuzungspartner bei der Neuzüchtung Oeillade Bouschet. Die mittel reifende Rebe ist anfällig gegen Botrytis und Kleinbeerigkeit (Millerandage). Sie erbringt dunkelfarbene, fruchtige, alkoholleichte Rotweine und wird auch als Tafeltraube verwendet. Die Sorte war einst im Süden Frankreichs in der Provence weit verbreitet, aber der Bestand ist im 20. Jahrhundert stark zurück gegangen. Im Jahre 2016 wurden nur mehr 18 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden