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Ohrwürmer

Ordnung der Insekten, die in der Regel zu den Nützlingen im Weinbau zählen. Der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia) gilt als Allesfresser, der sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Kost ernährt. Die Entwicklung läuft über ein weißliches, ovales Ei über vier bis fünf Larven-Stadien bis zu den Geschlechtstieren. Das Männchen wird 10 bis 16, das Weibchen 9 bis 14 Millimeter groß. Die kastanienbraunen Tiere sind gepanzert und besitzen kräftige Zangen am Körperende, die zum Ergreifen der Beute und zum Erfassen des weiblichen Hinterteiles bei der Begattung dienen. Die Überwinterung erfolgt als erwachsenes Tier im Boden, in dem bereits im Winter bis Frühjahr von jedem Weibchen etwa 60 Eier abgelegt werden. Auch nach dem Schlüpfen der Larven werden diese noch mit Futter versorgt. Die Nahrungssuche der erwachsenen Tiere erfolgt nachts. Es werden Blattläuse und kleine Raupen (z. B. Eulenraupen) verzehrt. Ohrwürmer sind auch an der Zersetzung toter Biomasse beteiligt. 

Ohrwurm - zwei Bilder vom Insekt

Schäden im Weinberg in größerem Umfang waren in der Vergangenheit äußerst selten. Doch auch hier beginnt sich der Klimawandel mit deutlich wärmerer und trockenerer Witterung auszuwirken und führt zu größeren Ohrwurm-Populationen. Ab Blütebeginn finden sich größere Ansammlungen an Rebstöcken, die sich von den Pollen ernähren. Es werden auch Blätter und Triebspitzen angebissen und ausgesaugt und auch reife Früchte befallen. Die Ohrwürmer können zwar intakte Beerenoberflächen mit ihren Mundwerzeugen nicht öffnen, bekommen aber Zugriff auf durch zum Beispiel Botrytis vorgeschädigte Beeren. Durch Ohrwurmkot verunreinigtes Lesegut kann Fehltöne mit Geschmack nach Desinfektionsmitteln im Wein verursachen. Siehe auch eine Aufstellung aller Schädlinge und Krankheiten unter Rebstock-Feinde.

Bild links: von FRANCO PATRIZIA auf Pixabay 
Bild rechts: von Melani Marfeld auf Pixabay

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Thomas Götz

Seriöse Quellen im Internet sind rar - und das Weinlexikon von wein.plus ist eine solche. Bei der Recherche für meine Artikel schlage ich regelmäßig im wein.plus-Lexikon nach. Dort erhalte ich zuverlässige und detaillierte Informationen.

Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi

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