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Okulationsschnitt

oculation (GB)
creffe en écusson (F)

Auch als Äugeln bezeichnete sehr alte schon in der Antike bekannte Form der Veredelung, die vom lateinischen Begriff „Oculus“ (Auge) abgeleitet ist. Sie wird vor allem bei Rosen und Obstgehölzen, selten auch bei Weinreben angewendet. Aus dem Edelreis wird in einer Länge von ca. ein bis zwei Zentimeter bei Rosen und ca. drei bis vier Zentimeter bei Obst ein Auge (Knospe) flach herausgeschnitten. An der Unterlage (Wurzelteil) wird mit einem sehr scharfen Messer ein T-förmiger Schnitt ausgeführt (deshalb auch T-Okulation), so dass sich die Rinde nach links und rechts vorsichtig lösen lässt. In den Schlitz wird nun das zuvor ausgeschnittene Auge eingesetzt und die Rinde wieder zurückgeklappt.

Okkulation - Entfernen des Auges, eingesetztes Auge, Bastschutz

Bei Obstgehölzen wird das Auge in einer Höhe von ca. 10 bis 15 Zentimeter über der Erde in den einjährigen, verholzten Trieb eingesetzt. Die Stelle muss nun luft- und wasserdicht mit Folienband, Bast oder Schnellverschluss (Okulette) verschlossen werden. Bei gelungener Okulation entwickeln sich im darauffolgenden Frühjahr aus dem Auge ein oder mehrere Triebe, die die Grundlage für die Edelpflanze darstellen. Oberhalb der Veredelungstelle wird dann die Ursprungs-Pflanze abgeschnitten, so dass nur noch der Edeltrieb übrigbleibt. Diese Veredelungsform wird manchmal bei Weinreben bei einer Umveredelung (Freilandveredelung) angewendet, wenn in Weingärten auf bereits im Ertrag stehende Reben aufgepfropft wird.

Bilder: © Peter Burger - www.schnittkurse.de/

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Prof. Dr. Walter Kutscher

Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.

Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien

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