Bezeichnung (wörtlich übersetzt „den Riechnerv betreffend“) für die Wahrnehmung des Geruchs (Olfactus) über die Rezeptoren in der Nase im Gegensatz zum Wahrnehmen des Geschmacks über die Zunge und den Gaumen. Der Riechnerv (lat. Nervus olfactorius) ist der erste und kürzeste der insgesamt 12 Hirnnerven. Er ist für die Weiterleitung der Riecheindrücke von der beim Menschen zwei Mal briefmarkengroßen Riechschleimhaut (2 x 5 cm²) im oberen Nasenhöhlen-Bereich mit 20 Millionen Riechzellen (Rezeptoren) zur primären Riechrinde im Großhirn verantwortlich. Der Geruchssinn ist der komplexeste chemische Sinn. Es ist von der individuellen Menge eines Geruchsstoffes abhängig, ab wann er wahrgenommen wird und interpretiert werden kann. Dies wird als Wahrnehmungs-Schwelle (Wahrnehmungs-Grenze) bezeichnet.
Im Rahmen einer Weinbewertung (Verkostung) bzw. Weinansprache (Beschreibung) wird manchmal unterschieden in „nasal“ (auch pronasal oder orthonasal) beim Einatmen über die Nase und „retronasal“ beim Ausatmen über den Nasen-Rachen-Raum. An der Riechwahrnehmung sind jedoch zwei sensorische Systeme beteiligt. Das ist neben dem olfaktorischen auch das nasal-trigeminale System mit einem Anteil von etwa 30%. Geruch und der Geschmack interagieren und beeinflussen sich aber gegenseitig; eine exakte Unterscheidung ist daher nicht möglich. Siehe die anderen zwei Sinne unter gustatorisch (schmeckend) und trigeminal (taktil = tastend, berührend). Siehe zum Themenkomplex auch unter Aroma und Aromastoffe.
Graphik: Von Chabacano - from Brain, mouth anatomy,
by Patrick J. Lynch, medical illustrator, CC BY-SA 2.5, Link
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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)