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Olmo Harold

Der amerikanische Botaniker, Pflanzenphysiologe, Önologe und Rebenzüchter Dr. Harold Paul Olmo (1909-2006) studierte an der University of California in Berkeley Gartenbau und Genetik. Gegen Ende der amerikanischen Prohibition wurde er im Jahre 1931 als Professor für Rebenkunde an das reaktivierte Department of Viticulture and Enology an der University of California in Davis berufen und vom Institutsleiter Albert Julius Winkler (1894-1989) mit der Aufgabe der Neuzüchtung von Rebsorten betraut. Er entwickelte sich in der Folge zum führenden Rebstockgenetiker seiner Ära. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1979 kreierte er einige tausend Neuzüchtungen, von denen rund 30 in die Nationalen Sortenlisten aufgenommen wurden.

Dr. Harold Paul Olmo

Olmo komplettierte das vom US-Physiologen Maynard A. Amerine (1911-1998) angelegte Herbarium mit vielen Rebsorten, die zwischen 1930 und 1980 in Kalifornien und weltweit gezogen wurden. Er importierte hunderte Sorten aus Europa (Griechenland, Portugal, Spanien) und dem Nahen Osten und führte zahlreiche Versuche bezüglich der Entwicklung von Unterlagen und der Züchtung von Hybriden durch. Olmo erkannte dabei das enorme Potential der amerikanischen Rebenspezies Vitis rotundifolia bezüglich Widerstandsfähigkeit für verschiedene Rebstock-Krankheiten und vor allem deren vollkommener Reblaus-Resistenz. Die von ihm kreierten Neuzüchtungen waren unter anderem Blush Seedless, Calzin, Canner Seedless, Carmine, Carnelian, Centurion, Christmas Rose, Dawn Seedless, Delight, Early Muscat, Emerald Riesling, Emerald Seedless, Flora, Gold, Niabell, Perlette, Red Globe, Royalty, Rubired, Ruby Cabernet, Ruby Seedless und Symphony.

Viele der heute in Kalifornien verwendeten Sorten wurden von ihm eingeführt, zum Beispiel die Syrah im Jahre 1936. Im Auftrag der UNO war er in zahlreichen Projekten bezüglich Nahrungsmittel- und Landwirtschafts-Organisation tätig. Zu guter letzt war er auch an der Entwicklung der ersten mechanischen Erntemaschinen beteiligt. Durch seine ausgedehnten Reisen in Australien, Südamerika, Europa, Indien, Afghanistan und dem Iran erhielt der die Bezeichnung „Indiana Jones des Weinbaus“. Auch die umfangreichen Beratungstätigkeiten in seiner Spezialdisziplin wurden weltweit geschätzt. Olmo erhielt für seine Verdienste um den Weinbau zahlreiche Ehrungen und Medaillen, so von der American Pomology Society (Obstbau-Vereinigung), dem Papst, der OIV und der UNO. Im Ruhestand beschäftigte er sich weiterhin mit dem Thema Rebenzüchtung.

Bild: By UC Davis archival photo, CC BY 3.0, Link

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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach

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