Der südafrikanische Professor Christiaan Johannes Orffer (1926-2008) studierte an der Universität Stellenbosch Chemie und Weinbau. Im Jahre 1948 begann er als wissenschaftlicher Assistent an der Western Province Research Station Stellenbosch in der Abteilung für Tafeltrauben und danach als Mitarbeiter an der Stellenbosch-Elsenburg Hochschule für Landwirtschaft. Im Jahre 1954 war er an der University of California wegen seiner Promotion eingeschrieben. Orffer war nun bezüglich Rebenzüchtung aktiv und initiierte ein spezielles Veredelungs-Verfahren. Er unternahm Studienreisen und besuchte westeuropäische Weinberge, Kellereien, Forschungsinstitute und Universitäten. Von 1963 bis 1986 war er Professor für Weinbau und Önologie an der Universität Stellenbosch und Gründungsmitglied der südafrikanischen Gesellschaft für Önologie & Weinbau (SASEV).
Im Jahre 1965 erfolgte eine umfangreiche Studienreise nach Europa, Kalifornien und Australien zwecks Studien der Rebsorten und ihrer Eignung für Südafrika. Daraus resultierte eine Empfehlung für den Chardonnay. Orffer war maßgeblich an der Kreation von für das südafrikanische Klima geeigneten Neuzüchtungen und Unterlagen tätig. Das waren die Sorten Chenel, Grachen, Nouvelle, Roobernet, Therona Riesling und Weldra, sowie die Wurzelstöcke US 2-1, US 8-7, US 17, US 21, US 24, US 26 und US 41. Es folgten weitere Studienreisen nach Übersee bezüglich von Viren verursachten Rebstockkrankheiten. Beratend tätig war Orffer an der Renaissance des berühmten Constantia-Weins auf dem Weingut Klein Constantia. Als krönenden Abschluss betrieb er Forschung für den ökologischen Anbau von Gemüse, Kräutern, Obstbäumen und Weinreben, sowie für die Herstellung von Biowein.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden