Gattungsname (Capsicum) für verschiedene Pflanzen bzw. deren scharfen Früchte. Die länderspezifischen Bezeichnungen sorgen oft für Verwirrung. Das sind Peperoni, Chili (Deutschland), Pfefferoni und Peperoni (Österreich), Peperoncini (Schweiz und Südtirol). Die Bezeichnung Chili wird auch für eine aus den USA stammende Gewürzmischung basierend auf Pulver der Früchte (Chili Powder) oder für eine daraus gewonnene scharfe Würzsauce (Chilisauce) verwendet. Der Cayenne- oder spanische Pfeffer hat seinen Ursprung in Lateinamerika und wird aus getrockneten Früchten der Chilisorte Cayenne gewonnen; er hat also ebenfalls nichts mit Pfeffer zu tun. Viele der Namen deuten auf Pfeffer hin, deshalb wird Paprika oft mit Pfeffer verwechselt. Dies sind jedoch zwei verschiedene Gewürzfamilien. Paprika enthält Capsaicin, der „echte“ Pfeffer enthält Piperin.
Beide Früchte bzw. deren Stoffe verursachen die Empfindung scharf (keine reine Geschmacks-, sondern trigeminale Schmerzempfindung). Und für beide Gewürze sind bestimmte Aromastoffe typisch, für Paprika Methoxypyrazine, für Pfeffer Linalool. Sowohl Paprika- als auch Pfefferaromen sind besonders häufig in Rotweinen anzutreffen. Auf Grund der oben beschriebenen Tatsachen sind deshalb bei einer Weinansprache die Angaben Paprika (Chili, Peperoni, Pfefferoni) und Pfeffer mit einiger Vorsicht zu genießen, da der Begriff pfeffrig fälschlicherweise häufig für beide verwendet wird.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“