Schon zumindest im Mittelalter versuchten Weinproduzenten mit der prestigeträchtigen Funktion des Papsttums Renommée zu gewinnen bzw. daraus auch Kapital zu schlagen. Seitdem wurden unzählige Weine mit und ohne offizielle Zustimmung des Vatikans produziert, die von der Bezeichnung und Etikettierung her eine Verbindung herstellten. Eines der bekanntesten Beispiele ist der
Châteauneuf-du-Pape von der südlichen Rhône. Der Name bedeutet „Neues Schloss des Papstes“ und bezieht sich auf die von Papst Johannes XXII. (1245-1334) ausgebaute Sommerresidenz nördlich von Avignon. In den Jahren 1309 bis 1377 war die Stadt Avignon Sitz der Päpste. Heute besteht nur mehr eine Ruine. Im Folgenden zwei Beispiele aus jüngerer Zeit (siehe auch unter
Spezialweine).
Deutschland: Der Caritasverband Scheinfeld und Landkreis Neustadt/Aisch produziert in Zusammenarbeit mit dem Getränkegroßhändler Klaus Hilf, der Wirtschaftsförderung im Landkreis Neustadt/Aisch und dem Tourismusverband Steigerwald im Anbaugebiet
Franken einen Papstwein „Vino di Benedetto XVI“, der in
Bocksbeuteln abgefüllt wird. Auf dem Etikett ist ein Bild von Papst Benedikt XVI. und das Caritaslogo enthalten. Dass der Papst sein Konterfei für den Wein hergab, ist den guten Beziehungen des Franziskanerminoriten Leo Beck aus dem Scheinfelder Kloster Schwarzenberg zu verdanken, der im Vatikan tätig war. Es gibt die Weine Bacchus Bullenheimer Paradies, Portugieser Randersacker Ewig Leben und Rotling Franken. Für jede verkaufte Flasche erhält die Caritas 50 Cent.
Österreich: In der Weinbaugemeinde
Deutschkreutz im DAC-Bereich
Mittelburgenland wurde anlässlich des Besuches von Papst Benedikt XVI. im September 2007 ein eigener „Papstwein“ gekeltert. Es handelte sich um einen Rotwein aus der Sorte Blaufränkisch, der in eine Dreiliterflasche abgefüllt und von Pilgern dem Papst im bekannten Wallfahrtsort Mariazell (Steiermark) persönlich übergeben wurde.