Die knapp 200 km² große griechische Insel in der Ägäis westlich von Naxos gehört zu den Kykladen. Bereits in der Antike gab es hier einen blühenden Weinbau. Der römische Autor Lucius J. M. Columella (1. Jahrhundert vor Christi) erwähnt in seinem berühmten Werk „De re rustica“ einen bedeutenden Weinexport nach Rom, der über den Umschlagplatz bzw. Hafen Monemvasia auf der Halbinsel Peloponnes erfolgte. Auf Paros gab es nie einen Befall durch die Reblaus. Die Reben werden (wie auf der Nachbarinsel Santorin) in einem als Kouloura bezeichneten traditionellem Erziehungssystem in Form von Vogelnestern ähnlichen Kränzen erzogen, um die innen wachsenden Weintrauben vor den starken, sandhaltigen Winden zu schützen.
Es gibt einen ursprungesgeschützten POP-Wein in rot und weiß. Der Rotwein wird aus der roten Sorte Mandilaria (66%) und der weißen Sorte Monemvasia (33%) verschnitten. Es handelt sich um den einzigen POP-Rotwein Griechenlands, bei eine Weißweinsorte verwendet werden darf. Der Weißwein wird sortenrein aus Monemvasia gewonnen. Zwei bekannte Produzenten sind Moraïtis und die Winzergenossenschaft Paros. Auch auf der Nachbarinsel Antiparos gibt es einen Weinbau.
Griechenland-Karte: Von Pitichinaccio - eigenes Werk, CC BY 3.0, Link
bearbeitet von Norbert F. J. Tischelmayer 2/2018
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien