Die rote Rebsorte stammt von Sardinien (Italien). Synonyme sind Barberone, Bovale, Falso Gregu, Giacomino, Grossa da Serra, Morescone, Morescono, Muresconu, Negroni, Nera Tomentosa, Nerona di Viggiano, Niedda Mannu, Nieddou Mannu, Nieddu Mannu Nero, Nieddu Mannu Nero a Sorso, Nieddu Pedra Serra, Pascale di Cagliari, Pascale Nero, Pascali, Pascali di Cagliari, Pasquale, Picciolo Rosso und Primidivu Nieddu. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Graciano (Bovale), Mazuelo (Bovale Grande), Monica Nera (Pascale Sardu), Nieddera oder Nieddu Mannu verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2017 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Hebén x Monastrell. Dies basiert allerdings auf nur 22 DNA-Markern (siehe dazu unter Molekulargenetik).
Die Sorte wurde erstmals bereits im Jahre 1780 dokumentarisch erwähnt. Wie bei vielen anderen sardischen Sorten wird vermutet, dass sie während der spanischen Besetzung (1323-1720) eingeführt wurde. Die mittel reifende Rebe ist widerstandsfähig gegen Echten, jedoch anfällig für Falschen Mehltau. Sie erbringt Rotweine mit Aromen nach Brombeeren und Vogelkirschen. Die Sorte wird hauptsächlich auf Sardinien angebaut, wo sie in den DOC-Weinen Campidano di Terralba, Cannonau di Sardegna und Carignano del Sulcis zugelassen ist. Im Jahre 2016 wurden in Italien 289 Hektar Rebfläche mit stark fallender Tendenz ausgewiesen. Auf Korsika gab es einen winzigen Bestand mit 0,1 Hektar (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)