Der britische Weinautor und Weinimporteur David Peppercorn M.W. (*1931) erarbeitete sich ab den späten 1950er-Jahren durch viele Verkostungsnotizen den Ruf eines Bordeaux-Spezialisten. Der bekannte US-Weinautor Frank J. Prial bezeichnete Peppercorn als „eine der führenden Autoritäten Englands bezüglich Bordeaux“. Peppercorn ist mit der Weinautorin Serena Sutcliffe M.W. verheiratet, die so wie er den begehrten Titel eines Masters of Wine trägt. Sie waren das erste MW-Ehepaar, sie die erst zweite MW-Frau. Peppercorn verfasste die Bücher Bordeaux, The Wines of Bordeaux, The Simon & Schuster Pocket Guide to the Wines of Bordeaux, Mouton-Rothschild 1945, The Wine To End All Wars und Great Vineyards and Winemakers. Vom französischen Kulturministerium wurde ihm der Orden Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres verliehen.
Er ist einer der größten Kritiker der Bordeaux-Klassifizierung 1855 und befasste sich in seinen Schriften oft mit Weingütern, die nicht in der Liste enthalten sind. Unter anderem bescheinigt er dem Château La Mission Haut-Brion eine Premier Cru Classé. In den 1990er-Jahren geriet das Ehepaar durch eine Kontroverse in die Schlagzeilen, als sie die Echtheit von Imperialflaschen der Château Pétrus-Jahrgänge 1921, 1924, 1926, 1928 und 1934 aus dem Besitz des Sammlers Hardy Rodenstock (1941-2018) bezweifelten. Der Verdacht wurde nie bewiesen, aber auch nicht widerlegt, weil seitens des Weinguts über diese Jahrgänge keine Produktions-Aufzeichnungen vorliegen. Siehe auch unter Literatur und Weinbaupersönlichkeiten.
Foto: © Sotheby's
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach