Bezeichnung für ein kohlensäurehaltiges Erzeugnis mit einem Überdruck von 1 bis 2,5 bar (bei Schaumwein ist dies 3 bis 6 bar) und einem vorhandenen Alkoholgehalt von zumindest 7% vol, welches aus Wein hergestellt wird. Der Überdruck muss auf endogene (weineigene) Kohlensäure zurückzuführen sein. Von endogener (technischer) Kohlensäure spricht man auch dann, wenn sie bei der Vergärung von Traubenmost zu Wein entstanden ist und später dem Produkt wieder zugesetzt wird. Bei Verwendung von exogener Kohlensäure ist das Erzeugnis als „Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure“ zu deklarieren. Dies erfolgt mittels Imprägnierverfahren. Eine Angabe des Restzuckers bei einem Perlwein ist fakultativ, zulässig sind die Begriffe trocken (0-35 g/l), halbtrocken (35-50 g/l) und mild (ab 50 g/l). Gegenüber einem Schaumwein gilt bei halbtrocken ein anderer Wert.
Zulässig als Bezeichnungen sind Wortverbindungen mit „secco“ wie „Rosecco“. Die eher verwirrende Bezeichnung „Secco“ (italienisch für trocken) wird in Deutschland und Österreich toleriert. Länderspezifsiche Bezeichnungen für Perlwein sind zum Beispiel Frizzante, Rosecco und Vivace (Italien), Pétillant (Frankreich), Sternliwein (Schweiz), Vino de Aguja (Spanien) und Vinho Frisante (Portugal). In Deutschland (nicht in Österreich) ist für einen Perlwein aus Qualitätswein auch die Bezeichnung Qualitätsperlwein möglich. Siehe eine komplette Aufstellung aller Perlweinbezeichnungen unter Schaumwein.
Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spezialweine, Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena