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Das Champagner-Haus (kurz PJ) mit Sitz in Épernay wurde im Jahre 1811 vom Korkenproduzenten Pierre-Nicolas Perrier (1786-1856) und Rose Adélaide Jouët (*1792), der Tochter eines Calvados-Produzenten gegründet, die ein Jahr vorher geheiratet hatten. Die Blumen des Hochzeitsstraußes waren Anemonen, die noch heute auf den Etiketten bzw. Champagner-Flaschen enthalten sind. Adélaide war für die Weinberge und Weinbereitung zuständig, während sich Pierre-Nicolas dem Verkauf und dem Marketing widmete. Die Firma expandierte rasch, bereits im Jahre 1815 begann der Export nach Großbritannien und ab dem Jahre 1837 auch in die USA.

Ehepaar Pierre-Nicolas Perrier und Rose Adélaide Jouët / Champagnerflasche Belle Epoque

Sohn Charles baute die Firma aus und übergab sie 1878 an seinen Neffen Henri Gallice. Die Produkte wurden an viele Herrscherehäuser, unter anderem an Königin Viktoria (1819-1901), Kaiser Napoleon III. (1808-1873) und den belgischen König Leopold II. (1835-1909) geliefert. Im Jahre 1959 wurde das Unternehmen von Nachkommen des Gründers an das Champagner-Haus Mumm verkauft. Diese wurde im Jahre 2000 vom britischen Riesenkonzern Allied Domecq übernommen, die schlussendlich beide an den französischen Multi Pernod Ricard verkaufte.

Die Weinberge umfassen rund 270 Hektar Rebfläche. Die Standardmarke des Hauses ist „Blason de France“ (Wappen von Frankreich). Die Cuvée de Prestige ist der Blanc de blancs „La Belle Èpoque“ in einer vom Jugendstil-Künstler Gallé mit einem Anemonen-Dekor bemalten Flasche, davon gibt es auch einen Rosé. Jährlich werden etwa drei Millionen Flaschen Champagner produziert, vier Fünftel davon geht in den Export. Davon stammen rund 40% aus den eigenen Rebflächen mit 108 Hektar in zum Beispiel den erstklassigen Grand-Cru-Bereichen Avize und Cramant. Der Rest wird von rund 30 Crus zugekauft.

Im Jahre 2008 wurde ein ganz spezieller Champagner für Superreiche kreiert, von dem nur 100 Kisten mit je 12 Flaschen produziert werden. Eine Kiste kostet € 50.000 Euro, was € 4.167 pro Flasche bedeutet. Die Kreszenz wird sozusagen maßgefertigt, dennn die Käufer einer Kiste (weniger bekommt man nicht) können die Assemblage mit dem Chef de caves (Kellermeister) persönlich bestimmen. Das heißt, dass diese die Weine verschiedener Jahrgänge aussuchen können. Ebenso kann das Flaschen-Etikett eigens signiert werden. Diese spezielle Champagnermarke zählt unbestritten zu den teuersten Weinen der Welt. Eine von insgesamt noch drei vorhandenen Flaschen des Jahrganges 1825 wurde im Jahre 2009 geöffnet und unter anderem von Serena Sutcliffe (vom Auktionshaus Sotheby’s) verkostet. Der Wein war allerdings bereits oxidiert.

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Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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