Simon der Fischer (0-64) wurde gemeinsam mit seinem Bruder Andreas von Jesus als Jünger berufen. Jesus bezeichnete ihn als „Fels“ (griechisch Pétros), auf dem er seine Kirche bauen wolle (Matthäus16, 16-19). Später reiste Petrus nach Rom und wirkte dort als Leiter der Gemeinde. Paulus (0 bis 64) - damals noch Saulus - war Sohn vermögender jüdischer Eltern aus Tarsus in Kleinasien mit römischem Bürgerrecht. Sein Glaubenseifer hatte zur Folge, dass er die aufkommende christliche Kirche verfolgen musste, die er für eine jüdische vom Gesetz abweichende Sekte hielt. Die Bibel erzählt, er habe im Jahr 35/36 bei der Steinigung des Stephanus die Kleider der Steiniger bewacht. Saulus erhielt den Auftrag, in Damaskus weitere Christen-Verfolgungen zu leiten, aber eine wunderbare Begegnung mit dem auferstandenen Jesus vor Damaskus veränderte sein Leben von Grund auf - er wurde dadurch vom Saulus zum Paulus (Apostelgeschichte 22, 5-16; 26, 12-18). Im Jahre 64 begegneten sich Petrus und Paulus in Rom, zusammen überführten sie den Magier Simon, der mit seiner Flugkunst zu Tode stürzte.
Kaiser Nero (15-68) verlor mit Simon seinen Hofkünstler und ließ Petrus und Paulus ins Gefängnis werfen. Paulus wurde als römischen Bürger der ehrenvolle Tod durch Enthauptung mit dem Schwert zugestanden. Vor der Hinrichtung des Petrus erreichten Freunde, dass er sich entziehen konnte. Der fliehende Petrus begegnet vor den Toren der Stadt Rom Christus und stellte die berühmte Frage: „Quo vadis, Domine?“ Als Christus antwortete, er gehe nach Rom, um sich noch einmal kreuzigen zu lassen, beschloss Petrus, nach Rom zurückzukehren und wurde dann auf eigenen Wunsch im Zirkus des Nero ans Kreuz geschlagen - umgekehrt, da er nicht würdig sei, den selben Tod wie Jesus Christus zu sterben. Paulus ist als Schutzpatron unter anderem für Regen und Fruchtbarkeit der Felder zuständig. Der Gedenktag von beiden ist der 29. Juni. In nördlichen Weinbaugebieten ist dies die Zeit des Beginns der Véraison (Reifebeginn). Zwei Kalendersprüche sind: 1) Regnet es an Peter und Paul - wird des Winzers Ernte faul. 2) Peter und Paul klar, bringt ein gutes Jahr. Siehe auch unter Bauernregeln und Weinheilige.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)