Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Aramon Noir x Teinturier du Cher. Die Kreuzung erfolgte im Jahre 1824 (od. 1829) in Mauguio bei Montpellier durch den Züchter Louis Bouschet de Bernard. Synonyme sind Aramon Teinturier, Bouschet, Bouschet de Bernard, Bouschet Petit, Colorino di Lucca, Le Bouschet, Négron de Aldán, Nero di Spagna, Petit Bouchet, Petit Bouse, Pti Bushe, Teinturier Bouschet, Tintinha und Tintorera. Das Zuchtziel war, der Aramon Noir mehr Farbkraft zu geben. Die Rebe gilt als eine der ersten gezielten und erfolgreichen Kreuzungen. Später wurde sie von seinem Sohn Henri Bouschet und anderen Züchtern für weitere Neuzüchtungen verwendet; das waren Alicante Henri Bouschet, Carignan Bouschet, Cinsaut Bouschet, Grand Noir de la Calmette, Kármin, Karmrahyut, Lusitana, Morrastel Bouschet, Oeillade Bouschet und Terret Bouschet.
Die früh bis mittel reifende Rebe neigt zur Entwicklung von Nebentrieben (Wasserschosse). Sie erbringt tiefdunkle, eher alkoholarme Rotweine mit neutralem Geschmack und einfacher Qualität, ist aber ausgezeichnet als Teinturier (Färbertraube) geeignet. Die Rebe war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich weit verbreitet und belegte mehrere tausend Hektar Rebfläche; Ende der 1950er-Jahre waren es noch über 1.200 Hektar. Sie wurde aber durch Alicante Henri Bouschet ersetzt. Die Sorte wird heute in Portugal auf 14 Hektar und in Spanien auf 107 Hektar angebaut. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 120 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson). Weitere Bestände gibt es auch in Algerien und Tunesien.
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Traube: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
Rebstock: Bauer Karl - Own work, CC BY 3.0, Link
