Schachtel- oder röhrenförmige Hüllen (auch Pflanzschutzhüllen, Schutzhosen) in einer Höhe zwischen 35 und 80 Zentimeter, die in den Boden eingedrückt und am Pflanzstab fixiert werden. Dadurch wird der Rebstock bis zur gewünschten Höhe ziemlich eng ummantelt. Sehr wichtig ist, dass die Hüllen fest im Boden verankert sind (zumindest 15 bis 20 Zentimeter tief), da sonst ein negativer Kamineffekt entsteht. Als Material wird hochwertiger Karton oder Kunststoff verwendet, einzelne Marken haben einen geringen Aluminium-Anteil (so wie Verpackungen in der Getränke-Industrie) und sind wiederverwendbar. Es gibt auch lichtdurchlässige Materialien, was in bestimmten Weinbaugebieten erforderlich ist. In der Neuen Welt werden solche Pflanzhilfen seit Anfang der 1990er-Jahre in Junganlagen und Neuanpflanzungen eingesetzt. Versuchsweise Anwendungen in Europa gab es zum Beispiel in den deutschen Anbaugebieten Rheinhessen und Mosel, in Österreich sowie in Luxemburg.
Solche Pflanzrohre bieten Schutz vor vielen Rebschädlingen, vor Pilzbefall wie zum Beispiel falscher Mehltau und vor Wildverbiss. Dadurch sind auch wesentlich weniger Pflanzschutz-Maßnahmen erforderlich. Im Inneren des Rohres entsteht ein „Kleinklima-Effekt“. Dadurch werden der Wuchs und ein schnelleres Austreiben des Haupttriebes innerhalb der Röhre gefördert, nach dem Austreten des Triebes aus der Hülle erfolgt dann wieder ein verringertes bzw. normales Wachstum. Es wird dadurch auch das Bilden von unerwünschten Geiztrieben verhindert. Nach den bisherigen Erfahrungen spielt die „richtige“ Höhe dieser Pflanzschutz-Hüllen eine wesentliche Rolle. Im Handel sind verschiedene Produkte erhältlich, zum Beispiel die Marken Groguard, Tubex und VitiPack.
