Die rote Rebsorte ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Seibel 867 (Vivarais x Noah) x Seibel 2524 (Alicante Ganzin x Dutchess). Synonyme sind Pignoleta Nera, Pignoletta, S 5455, Seibel 5455 und Solara. Es sind Gene von Vitis cinerea, Vitis labrusca, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts durch den französischen Züchter Albert Seibel (1844-1936). Sie war (zumeist unter der Zuchtnummer Seibel 5455) Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Bellandais, Seyve-Villard 18-402, Colobel, Landal Noir, Seibel 13666 und Verdelet.
Die früh reifende Rebe ist sehr widerstandsfähig gegen Frost, Echter und Falscher Mehltau, sowie Botrytis und gilt deshalb als PIWI-Sorte. Sie erbringt einen dunklen Rotwein mit insensivem Himbeeraroma. Die Sorte war sehr erfolgreich und wurde in Frankreich bis in die 1950er-Jahre großflächig auf rund 28.000 Hektar angebaut. Nach einem zwischenzeitlichen EU-Hybridenverbot wurde sie 2008 wieder zugelassen. Sie belegt 420 Hektar Rebfläche hauptsächlich an der Loire. Eine winzige Menge gibt es auch in der Schweiz (0,2 ha). Im Jahre 2016 wurden 420 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)