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PNA-FISH

Abkürzung für „Peptid Nucleic Acid (dt. Peptid Nukleinsäure) - Fluoreszenz In Situ Hybridisierung“. Ein Peptid ist eine organische chemische Verbindung, die aus einer Verknüpfung mehrerer Aminosäuren hervorgegangen ist, die in einer definierten Reihenfolge (Sequenz) angeordnet sind. Es handelt sich um ein medizinisch-diagnostische analytische Methode, mit dem bestimmte DNA- und RNA-Sequenzen in Geweben, Zellen, Zellkernen und Chromosomen in geringsten Mengen lokalisiert werden können. Dabei wird eine künstlich hergestellte Sonde aus einer Nukleinsäure eingesetzt, die die nachzuweisende Nukleinsäure „hybridisiert“, das heißt bindet und sichtbar macht. Die Bezeichnung „in situ“ (an Ort und Stelle) bezieht sich darauf, dass der Nachweis direkt in der jeweiligen Struktur durchgeführt wird, und nicht etwa biochemisch im Reagenzglas. Die verwendeten PNA-Sonden sind mit einem Fluoreszenz-Farbstoff markiert. Die PNA-FISH-Methode wird vor allem in der Medizin angewendet, um Krankheitserreger im menschlichen Blut festzustellen und zu identifizieren.

PNA-FISH - Brettanomyces-Kolonie und Graphik von in-situ-Hybridisierung

Wachsende Bakterien und Hefezellen produzieren ebenfalls eine Fülle von RNA-Sequenzen. Im Weinbau wird deshalb die PNA-FISH-Methode zum Beispiel für das Lokalisieren der in der Regel unerwünschten Hefeart Brettanomyces bruxellensis im Wein und der dadurch verursachten Weinfehler Mäuseln und Pferdeschweiß (Brett) verwendet. Gegenüber anderen ähnlichen Verfahren ist die Anwendung weit weniger kostenintensiv und rasch möglich. Die Sichtbarmachung erfolgt in diesem Fall in der Einzelzelle der Hefen. Es kann einerseits eine Aussage über die generelle Anwesenheit und außerdem über die Keimzahl und deren Status getroffen werden. Bei Verdacht auf Brettanomyces genügt die Entnahme eines Liter Weines aus dem Fass oder der Inhalt einer Flasche. Die Methode eignet sich auch für den Nachweis vieler anderer Mikroorganismen. In Zukunft kann man damit vermutlich auch viele andere mikrobiologisch begründete Weinfehler nachweisen.

Brettanomyces: By Bojan Žunar - Own work, CC BY-SA 4.0, Link  
Graphik: Von Thomas Ried - National human genome research institute, CC BY-SA 3.0, Link 

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Roman Horvath MW

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