Der thermoplastische Kunststoff (veraltet Polyäthylen, Abkürzung PE) wurde schon 1898 entdeckt, aber erst seit 1957 kommerziell in großen Mengen vor allem in Rohrleitungen für Gas- und Wasserversorgung, für Kabelisolierungen und in Verpackungs-Materialien eingesetzt. Es handelt sich dabei um gesättigten Kohlenwasserstoff. Mit rund 30% ist PE der weltweit am meisten produzierte Kunststoff. Neben reinem PE gibt es im Verbund mit anderen Stoffen die Materialien PE-LD, PE-LLD, PE-HD, PE-UHMW und PE-X. PE versprödet durch Sonneneinstrahlung, wird jedoch von Bakterien, Tieren oder Pflanzen nicht abgebaut. Es trägt deshalb bei nicht fachgerechter Entsorgung als „Plastikmüll“ in hohem Maße zur Umweltverschmutzung bei.
Im Weinbau werden PE-Folien unter anderem als Dichtungsmaterial bei vielen alternativen Verschlüssen wie Drehverschluss, Kronkorken und Zork, sowie für Kapseln und Bag-in-Boxes verwendet. Der Polyester-Kunststoff PET (Polyethylenterephthalat) wird zur Herstellung von Flaschen (PET-Flaschen), Folien und Textilfasern genutzt. Ab den 1990er-Jahren wurden auch Weine einfacheren Zuschnitts in PET-Flaschen abgefüllt. Seit der ab dem Jahre 2009 gültigen EU-Weinmarktordnung ist die Verwendung nun auch für Qualitätsweine erlaubt. Siehe weitere Kunststoffe unter GFK, PET, PVC und PVDC.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien