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Posca

Das beliebteste nichtalkoholische Getränk im alten Rom, das sowohl von den Bürgern als auch den Legionären geschätzt wurde. Es handelte sich um ein Essigwasser, das aus verdünntem Essig (Weinessig) hergestellt wurde. Der feinsäuerliche Geschmack besaß eine erfrischende Wirkung und überdeckte auch den Geschmack bzw. Geruch von Wasser minderer Qualität. Neben der aus Weinessig produzierten Posca wurde auch sauer gewordener Wein oder Iora (Tresterwein) zu Herstellung verwendet. Zu diesem Behufe wurde Weinessig hinzugefügt. Bekannt geworden ist die Posca durch die Evangelien im Neuen Testament der Bibel, obwohl das Getränk dort nicht explizit erwähnt ist. Als Jesus am Kreuz hing, wurde ihm von einem Soldaten (unterschiedlich in den Bibel-Übersetzungen) Wein mit Galle vermischt, Essig oder Essigwasser mit einem auf einer Lanze aufgespießtem Schwamm gereicht. Höchstwahrscheinlich griff der betreffende Legionär zu dem, was er in der Feldflasche hatte, nämlich Posca. Dies war somit ein Versuch, den Leidenden zu erfrischen und keine in der Regel so interpretierte Quälerei.

In der berühmten „Historia Augusta“ (Scriptores Historiae Augustae, spätantike Sammlung von etwa 30 Kaiserbiographien des antiken Roms) wird erzählt, wie sich ein Kaiser (zum Beispiel überliefert für Trajan und Hadrian) dem „einfachen Manne bzw. Soldaten“ nähert. Nachdem er im Feldlager persönlich mit einer Handmühle vor den Augen der Legionäre Korn gemahlen und ein einfaches Soldaten-Vollkornbrot im Feuer gebacken hat, lässt er sich zum Herunterspülen der trockenen Kost nicht etwa den teureren Wein reichen, sondern den einfachen Trunk der Legionäre, die Posca. Mit dem sauren Getränk prostet er den Männern zu und gewinnt damit ihr Herz. Die Legionäre sollen sich dadurch denken: „Der Kaiser ist einer von uns, er isst und trinkt das gleiche wie wir!“ Siehe zum Themenkomplex auch unter den Stichwörtern antike Weine, Satyricon, Symposion und Trinkkultur.

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Dr. Christa Hanten

Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.

Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien

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