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Poulsard

Die Rebsorte mit vielen farblichen Spielarten stammt vermutlich aus Frankreich. Es gibt rund 40 Synonyme; einige davon sind Blauer Blussard, Blauer Malvasier, Blussard, Blussard Blau, Blussard Modry, Cornelle, Drille de Coq, Kleinblättrige Fingertraube, Mècle, Mescle, Méthie, Miècle, Olivette, Pandouleau, Pellosard, Pelossard, Pelousard, Peloussard, Pendoulot, Plant d’Arbois, Pleusard, Pleusart, Plousard, Ploussard, Ploussard Noir, Ploussart, Ploussart Noir, Plussart, Polozard, Poulsard Blanc, Poulsard Rouge, Poulsard Noir, Poulsard Noir Musqué, Pulceau, Pulsard, Pulsare, Pulsare Blau, Quille de Coque, Raisin Perle, Schwarzer Malvasier und Yurskii Zhemchug. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Mècle de Bourgoin, Peloursin oder Tressot Noir verwechselt werden. Die häufigste Spielart Poulsard Noir hat eine pflaumenartige Farbe (Pelosse ist die im Jura übliche Bezeichnung für Pflaume). Es gibt die somatischen Mutationen Poulsard Blanc (weiß) und Poulsard Rouge (rot), sowie die geschmackliche Spielart Poulsard Noir Musqué mit dezentem Muskatton. Ein offen abgeblühter Sämling von Poulsard ist die Sorte Bacchus Noir. Diese Spielarten sind nahezu ausgestorben.

Poulsard - Weintraube und Blatt

Es handelt sich um eine uralte Sorte, die bereits im Jahre 1386 unter dem Namen Polozard in Lons-le-Saunier in der Appellation Jura erwähnt wurde. Der deutsche Ampelograph Johann Christian Metzger (1789-1852) erwähnte sie in seinem im Jahre 1836 publizierten Werk „Die Wein- und Tafeltrauben der deutschen Weinberge und Gärten“ unter dem Namen Blauer Blussard. Damals war sie im schweizerisch-französischem Grenzgebiet am Genfer See und auch in Deutschland am Kaiserstuhl im Anbaugebiet Baden noch weit verbreitet. Die früh reifende Rebe ist anfällig für Verrieseln und Echter Mehltau.

Die großen, dünnschaligen Beeren haben wenige Farbstoffe. Sie erbringt duftige, eher hellfarbige und nicht sehr körperreiche Rotweine, mit aber trotzdem gewissem Lagerungspotential. Zumeist werden diese mit Trousseau und Pinot Noir verschnitten. Sie wird auch als Tafeltraube verwendet. Die Poulsard Noir wird hauptsächlich in der Region Jura kultiviert, wo sie in einigen Appellationen auch in Weißweinen zugelassen ist. Kleine Mengen gibt es auch im Bereich Bugey. Im Jahre 2016 wurden 90 Hektar Rebfläche mit extrem fallender Tendenz für Poulsard Noir und 0,1 Hektar für Poulsard Blanc erfasst (Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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