In einigen europäischen Ländern verwendete Bezeichnung für eine gehobene Kategorie, die aber innerhalb der EU ebenfalls zur höchsten Qualitätsstufe Qualitätswein (g.U.) zählt. Das sind Deutschland, Kroatien, Österreich, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Einige Bezeichnungen (wie z. B. Spätlese, Trockenbeerenauslese, Eiswein) gibt es auch in anderen Ländern. In Deutschland war bis zum Jahre 2007 die Bezeichnung QmP (Qualitätswein mit Prädikat) gültig, seitdem wird ebenfalls Prädikatswein verwendet. An diese Weine werden bezüglich Mostgewicht und Herstellung noch höhere Anforderungen gestellt, bzw. sind bestimmte Techniken verboten. Unterschiedlich je Prädikatstyp gelten Vorgaben bezüglich des Traubenzustandes (vollreif, bzw. zum Teil edelsüß) und der Weinlese (für Beerenauslese und Trockenbeerenauslese ist eine maschinelle Lese verboten). Ein Anreichern zwecks Alkoholerhöhung ist prinzipiell untersagt. Eine Süßung zwecks Erhöhung des Restzuckers darf in Deutschland mittels Süßreserve erfolgen, in Österreich ist dies generell verboten.
Die Aufstellung zeigt die Prädikatsstufen in Deutschland und Österreich, die zumindest zum Teil auch in einigen anderen EU-Staaten üblich sind. Die Reihenfolge ist keine qualitative Wertung, ist aber aufsteigend nach dem Mostgewicht, das in Deutschland in Oe (Oechsle) und in Österreich in KMW (Klosterneuburger Mostwaage) angegeben wird:
Durch die ab August 2009 gültige EU-Weinmarktordnung wurden neue Weinbezeichnungen bzw. Qualitätsstufen eingeführt. Die frühere Bezeichnung Tafelwein für die niedrigste Qualitätsstufe ist nun wegen möglicher fälschlicher Interpretation von Konsumenten (Hinweis auf eine hohe Qualität) verboten und wurde durch Wein ersetzt. Die zweite Stufe Landwein entspricht g.g.A. (geschützte geographische Angabe). Qualitätswein und Prädikatswein entsprechen der höchsten Qualitätsstufe g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung). Die Bezeichnungen Landwein, Qualitätswein und Prädikatswein mit allen Typen sind als traditionelle Bezeichnungen in vielen EU-Staaten weiterhin gültig (siehe dazu unter Qualitätssystem).
Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien