Die rote Rebsorte stammt vom Balkan; mglw. Serbien. Synonyme nach Ländern gruppiert sind Zarčin (Bulgarien); Karlahanades, Karnachalades, Karnachalas (Griechenland); Crnka, Rekovacka Crnka (Kroatien); Negotinsko Crno, Nikodimka, Niševka, Majski Čornii, Skopsko Crno (Nordmazedonien); Majski Cornii (Moldawien); Kameničarka, Kamenilarka, Majski Cornii (Russland); Nichevka, Nikodimka, Niševka, Prokopac, Prokupac Black, Prokupac Noir, Prikupats, Prokupec, Prokupka, Rskavac, Surac Plavi, Vinta (Serbien). Möglicherweise ist die griechische Sorte Karnachalades identisch. Die sehr alte Sorte war ab dem Mittelalter in Serbien sehr bedeutend, hier gibt es auch viele im Laufe der Zeit entstandenen Spielarten mit vielen Namen. Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt. Prokupac war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Evita, Jagodinka und Župljanka sowie Elternteil der vermutlich durch natürliche Kreuzung entstandenen Sorten Beala Debela (Bulgarien) und Papazkarasi (Türkei).
Die spät reifende, wuchsstarke Rebe ist sehr anfällig für Falscher Mehltau, jedoch relativ widerstandsfähig gegen Botrytis und gegen Frost. Sie erbringt farbkräftige, alkoholreiche, würzige Rotweine mit Rotfruchtaromen für eher schnellen Genuss. Zumeist wird sie mit internationalen Sorten verschnitten. Die Sorte ist in Serbien weit verbreitet, vor allem in den Regionen Juzna Morava und Zapadna Morava im Zentrum und im Süden des Landes. Hier belegt sie 916 Hektar. In Nordmazedonien wird sie auf 445 Hektar angebaut. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 1.361 Hektar Rebfläche ausgewiesen. Im Jahre 2010 waren es noch 15.180 Hektar gewesen; die Ursache der extremen Reduktion ist nicht bekannt (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
