Im deutschsprachigen Raum gebräuchlicher Trinkspruch, die niederländische Form lautet „Proost“. Er leitet sich vom lateinischen „Prodesse“ (nützen/gelingen, zuträglich sein) ab, die konjugierte Form ist „Prosit“ und bedeutet „Es möge nützen/gelingen“ bzw. „Es möge zuträglich sein“ oder „Es möge Dir frommen“. Oft wird auch die Verkleinerungsform „Prösterchen“ oder das witzig gemeinte „Prostata“ in Anlehnung an die männliche Drüse verwendet. Eine erweiterte Form ist das österreichische „Prostata - sunst rosta da“ (Prostata - sonst rostet er Dir). Ein in Österreich und Süddeutschland beliebter Ausspruch ist „Prost, dass die Gurgl net verrost’t!“ (Prost, damit die Gurgel nicht verrostet). In Norddeutschland gebräuchlich ist „Na denn, Prost, wer nix hat, de host!“ (Na denn Prost, wer nichts - im Glas - hat, soll husten). Beim „Zuprosten“ wird das Glas erhoben und/oder mit den Gläsern angestoßen. Spezielle Formen bzw. Gepflogenheiten des Zuprostens gibt es bei den Studentenverbindungen mit ritualisierten Sprüchen beim sogenannten Zutrinken (siehe Bild rechts). Siehe weitere Beispiele aus zahlreichen Ländern unter Trinksprüche, sowie auch unter Brauchtum im Weinbau.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach