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Raboso Piave

Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Cruaja, Cruajo, Fogarina, Friulara, Friulara di Bagnoli, Friularo, Friularo Rabiosa, Rabosa, Rabosa Friualara, Rabosa Nera, Raboso, Raboso del Piave, Raboso di Conegliano, Raboso di Piave, Raboso Friularo, Raboso Nera, Raboso Nostrale, Raboso Nostrano, Raboso Nostrano Nero und Rabozo Pijave. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer oder Namensähnlichkeiten nicht mit den Sorten Fogarina, Groppello Gentile, Gruaja oder Raboso Veronese verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2006 erfolgten DNA-Analysen ist aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Raboso Piave x Marzemina Bianca die Sorte Raboso Veronese entstanden. Bis dahin waren Raboso Piave und Raboso Veronese als identisch bzw. Spielarten angesehen worden. Die Elternschaft wird auch dadurch untermauert, dass Raboso Piave bereits 1679, Raboso Veronese hingegen erst im 19. Jhdt erstmals erwähnt wurde. Weiters ergaben im Jahre 2011 durchgeführte Analysen eine Eltern-Nachkommen-Beziehung zwischen Raboso Piave und Fogarina.

Raboso Piave - Weintraube und Blatt

Die von manchen Weingütern publizierte Vermutung, dass der von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnte Wein „Picinia omnium nigerrima“ (Wein schwärzer als Teer) aus einem Raboso-Vorfahren gekeltert wurde, ist unwahrscheinlich bzw. nicht mehr nachweisbar. Der Name „Raboso“ (rabbioso = rabiat, wild) bezieht sich vermutlichauf den ausgeprägt herben und adstringierenden Geschmack der Rotweine oder auf den Piave-Nebenfluss Raboso. Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist widerstandsfähig gegen verschiedene Pilzkrankheiten wie Falscher Mehltau, Botrytis, Traubenfäule und Esca, jedoch anfällig für Echter Mehltau. Sie erbringt farbkräftige rubinrote, säure- und tanninreiche Rotweine.

Die Sorte wird in der italienischen Region Venetien in den beiden Provinzen Treviso und Padua angebaut. Dort ist sie unter anderem - zumeist gemeinsam mit der Sorte Raboso Veronese - in den DOC/DOCG-Weinen Bagnoli di Sopra, Bagnoli Friularo, Colli Euganei, Corti Benedettine del Padovano, Merlara, Piave, Piave Malanotte, Riviera del Brenta, Venezia und Vicenza zugelassen. Anfangs der 1970er-Jahre belegte sie noch über 6.300 Hektar Rebfläche, wurde jedoch zunehmend durch internationale Sorten ersetzt. Die italienische Anbaufläche beträgt nur mehr 641 Hektar. In Argentinien sind damit 24 Hektar belegt. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 665 Hektar Rebflächer ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service

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