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Racke

Das deutsche Unternehmen wurde im Jahre 1855 von Adam Josef Racke (1827-1913) in Bingen am Rhein gegründet und zählt heute zu den führenden Anbietern von Premiumweinen. Die damals noch in der Form Raquet oder Raqué geschriebene Familie war französischen bzw. hugenottischen Ursprungs. Zunächst wurde Wein und Weinessig verkauft und Weinbrand erzeugt, doch bald auch ein eigenes Weingut betrieben. Sohn Georg Racke (1860-1914) führte die Firma erfolgreich weiter, er war auch Abgeordneter im DWV (Deutscher Weinbauverband) und Präsident der Binger Weingutsbesitzer. Nach seinem frühen Tod übernahm Schwiegersohn Heinrich Moller-Racke (1884-1967) die Geschäftsleitung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war ein Großteil der Betriebsanlagen durch Bomben zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte unter Harro Moller-Racke (1920-2006). In seiner Ära wurde als erster deutscher Whisky die Marke „Racke Rauchzart“ kreiert. Ab 1960 kam der Rotwein „Amselfelder“ (Kosovo) auf den Markt, der sich zu einem der erfolgreichsten Markenweine in Deutschland entwickelte.

Seit dem Jahre 1991 ist in fünfter Familiengeneration Marcus Moller-Racke (*1956) als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens verantwortlich. Die Sektmarke Kupferberg Gold wurde 2004 an die Firma Henkell verkauft. Im Jahre 2006 zog sich Racke vollständig aus dem Spirituosengeschäft zurück und verkaufte unter anderem die Marken Der Gute Pott (Rum) und Scharlachberg (Weinbrand) an Henkell, sowie Dujardin (Weinbrand) und Racke Rauchzart an Schwarze & Schlichte. Im Jahre 2008 wurde die europäische Zentrale nach Mainz verlegt. In diesem Jahr wurde auch das Bremer Handelshaus Egger & Franke erworben und die Tochtergesellschaft „Racke Eggers & Franke“ gegründet. Alle Racke Weine, Joint-Venture-Weine und die vorher im Portfolio von Eggers & Franke befindlichen Weine werden von dieser Firma in Deutschland vertrieben. In Europa gibt es noch die weiteren Vertriebstöchter Racke Nederland, Racke Polska, Racke-GIV CR für den tschechischen Markt, sowie in Übersee Racke USA. Die Racke Gruppe umfasst nach der umfangreichen Neustrukturierung über 200 Mitarbeiter, davon 120 in Deutschland.

Im Jahre 2008 wurden die meisten Billigpreis-Markenweine unter einem Kaufpreis von drei EURO wie Amselfelder, Amselkeller, Bongeronde und Viala zusammen mit der Kellerei in Hechtsheim an das französische Unternehmen Grands Chais de France verkauft. Es gab nun keinen eigenen Abfüllbetrieb mehr. Ein eigener Weinbergsbesitz in Deutschland war schon längere Zeit nicht mehr gegeben. Zur Produktpalette zählten nun die Markenweine Blanchet, Castel (Bordeaux), Espíritu de Argentina (Argentinien), Espíritu de Chile (Chile), Golden Kaan (Südafrika), Melini und Lamberti (Gruppo Italiano Vini, Italien), Rebian’s (Deutschland), Vitae (Italien), sowie Yellow Tail (Casella Wines, Australien). Das Weingut „The Donum Estate“ mit 100 Hektar Rebfläche wurde im kalifornischen Bereich Los Carneros aufgebaut, wo verschiedene Weine aus Pinot Noir produziert werden.

Auf grund massiver Finanzprobleme trennte man sich Ende 2009 von wichtigen Unternehmensteilen. Nach dem Verkauf der Markenlinie Blanchet an Rotkäppchen-Mumm werden auch die Immobilien auf der Kupferbergterrasse, das Weingut The Donum Estate, die Beteiligungen an den Joint Ventures Espiritù de Chile und Vitae und als Management-buy-out die Tochterfirmen Racke Niederlande und Racke Tschechische Republik veräußert. Marcus Moller-Racke verbleiben dann allein die Beteiligung an den zwei profitabel arbeitenden Firmen Racke Eggers & Franke und Racke Polen. Bei den Marken Espiritù de Chile und Vitae behält man sich ein Rückkaufsrecht der 50-prozentigen Beteiligung vor und will sich nach der Befreiung von den Altlasten die Option des Rückkaufs und der Realisierung seines strategischen Plans einer World Wine Alliance (WWA) erhalten, einem Zusammenschluss familiengeführter, international tätiger Weinunternehmen. Siehe auch unter größte Weinfirmen der Welt.

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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