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Ranken

Bezeichnung (auch Krallen, Krängel, Nudeln, Zwickel, Zwinkel) für die Befestigungsorgane der Weinrebe. Diese zählt zu Schlingpflanzen, deren natürliche Stützen andere Pflanzen, schlanke aufstrebende Gehölze aber auch herabhängende Kletterpflanzen (Lianen) sind. Bei den Ranken handelt sich um ein umgewandeltes Traubenstielgerüst, der Rispe des Blütenstandes (Gescheine bzw. spätere Weintrauben). Sie sind mit den Gescheinen auch eng verwandt. Dies zeigt sich durch vorkommende Mischformen, denn Seitenarme der Ranke können einige Blüten und jene von Gescheinen können Ranken aufweisen. Am Knoten des Triebes stehen sie immer dem Blatt gegenüber. Bei den europäischen Sorten (Spezies Vitis vinifera) ist die Rankenfolge diskontinuierlich (mit räumlichen Unterbrechungen). Das bedeutet, dass in der Knotenabfolge am Trieb nach zwei rankentragenden Knoten ein Knoten ohne Ranke folgt. Sie sind gabelig zwei bis vierarmig verzweigt.

Trieb (Zeichnung)

Die gekrümmten Gabelenden der jungen Ranken führen während des Wachstums eine Nutation (kreisende Bewegung) aus. Bei Kontakt mit einer Stütze windet sich die Spitze zumeist in derselben Richtung sehr rasch schraubenförmig um die Unterlage und heftet den Spross daran fest. Später zieht sich der gabelfreie Teil des Rankenzweigs zu einer sich gegenläufig zusammenziehenden zweiteiligen Schraubenfeder zusammen, so dass der Trieb näher an die Rankunterlage herangezogen wird. Die Ranke verholzt danach, bleibt jedoch elastisch. Bei bestimmten Rebsorten sind sie besonders stark und lang ausgeprägt, das trifft zum Beispiel bei Chasselas, Muskat-Ottonel und Welschriesling zu. Die Sorten Grüner Veltliner, Silvaner oder Traminer hingegen haben kurze bzw. schwach entwickelte Ranken. Oft sind die Ranken auch nur eingeschränkt funktionsfähig und fallen ohne Kontaktaufnahme mit einer Stütze nach einiger Zeit ab. Siehe auch unter Rebstock.

Ranken

Graphik: entnommen aus Bauer/Regner/Schildberger, Weinbau,
ISBN: 978-3-70402284-4, Cadmos Verlag GmbH

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Sigi Hiss

Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.

Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen

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