Traditionelles, vielseitiges Werkzeug des Winzers für den Rebschnitt, für das Entlauben im Früphjahr sowie für das Abschneiden bzw. Ernten der Weintrauben bei der Weinlese im Herbst. Solche Werkzeuge werden aber auch allgemein für Arbeiten im Garten und im Forst verwendet. Ein Rebmesser (auch Reber) besitzt eine einschneidige, sichelförmig gebogene Klinge mit nach unten gebogener Spitze, die auf der Innenseite der Krümmung geschärft ist. In dieser Form wurden solche Messer bereits in der Antike verwendet und oft bei archäologischen Ausgrabungen wie zum Beispiel in Georgien gefunden. Unten ist ein antikes Mehrzweck-Rebmesser aus einer im Jahre 1538 publizierten deutschen Ausgabe des landwirtschaftlichen Werkes „De re rustica“ (Über ländliche Angelegenheiten) vom römischen Autor Columella (+70 n. Chr.) abgebildet.
Rebmesser sind auch ein häufiges Motiv in Wappen von Weinbaugemeinden oder von Weingütern. Es gibt eine Unzahl von regionalen und loakeln Bezeichnungen. Alleine in Südbaden (Deutschland) sind dreizehn Namen bekannt, u. a. Bäcksel, Dechsel, Gertel, Schnäker, Riisäsli, Gertmesser, Häpe und Hoob. Weitere sind Hippe oder Heppe (Deutschland, Österreich) und Mutz bzw. Rebmutz (Schweiz). Hippe ist ein alter Name für die Ziege; vermutlich ist dieser von der einem Ziegenhorn ähnlichen Messerklinge abgeleitet. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Rebmesser zunehmend von der Rebschere (Weinschere) abgelöst. Siehe auch eine Aufstellung aller Tätigkeiten im Weinberg unter Weingartenpflege.
Bild links: Von Felix Blum, Attribution, Link
Bild rechts: Stift Klosterneuburg
