Eine von in der Zwischenzeit zahlreichen Weingütern in vielen Weinbauländern angebotene Möglichkeit, die Patenschaft (sozusagen „Miete“) für Rebstöcke, bzw. eine Rebfläche bestimmter Größe zu übernehmen. Die vertraglichen Bedingungen werden unterschiedlichst gehandhabt. Die Mindestleistung des Weingutes ist zumeist eine bis zwei Flaschen Wein je Rebstock und eine entsprechende textliche Erwähnung des Paten auf dem Flaschenetikett. Einzelne Weingüter bieten aber auch die Möglichkeit an, über das ganze Jahr bei einzelnen Arbeiten im Weinberg vom Rebschnitt bis zur Weinlese mitzuarbeiten. Bis zu einem gewissen Grad kann man bei einzelnen Weingütern auch mitbestimmen, wie der Wein ausgebaut werden soll. Dies kann aber natürlich nur bei entsprechender Menge in Form einer Abstimmung unter allen Paten erfolgen.
Die Kosten sind abhängig des Anteiles (Rebfläche, Anzahl Rebstöcke) natürlich unterschiedlich. Ein konkretes Beispiel ist das „Steillagenprojekt“ des Weingutes Markus Pusch im deutschen Anbaugebiet Mosel. Hier kostet in der Steillage Pündericher Marienburg eine „Riesling-Aktie“ jährlich € 90. Dafür bekommt man im Frühjahr des Folgejahres rund 8 bis 12 Flaschen Wein zugesendet. Mitbestimmen kann man via Website über Weinausbau, Verschlussart (Korken oder Drehverschluss) und Etikette. Zielsetzung ist, einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der wertvollen Steillagen in einzigartiger Weinkulturlandschaft zu leisten. Weitere Weingüter in Deutschland sind unter anderem Bürgermeister Schweinhardt (Nahe), Brohl Frank, Franzen Reinhold, Martin Conrad - Brauneberger Hof (alle drei Mosel), Ress Balthasar und Eser August (beide Rheingau).
Seriöse Quellen im Internet sind rar - und das Weinlexikon von wein.plus ist eine solche. Bei der Recherche für meine Artikel schlage ich regelmäßig im wein.plus-Lexikon nach. Dort erhalte ich zuverlässige und detaillierte Informationen.
Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi