Die rote Rebsorte stammt aus Italien (Friaul) und zählt zur großen Refosco-Namensgruppe. Synonyme sind Malvoise, Mariabino, Refosco, Refosco di Ronchis, Refosco di Runcis, Refosco Grosso, Refosco Nostrano, Refoscone, Refiscono und Refosco Runcis. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit der Sorte Refosco dal Peduncolo Rosso (Synonym Refosco Nostrano) oder der direkt von ihr abstammenden Sorte Terrano verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2005 erfolgten DNA-Analysen besteht eine Eltern-Nachkommen-Beziehung mit den Sorten Tazzelenghe und Refosco di Rauscedo. Die spät reifende Rebe erbringt säure- und tanninbetonte Rotweine.
Die Sorte stammt wahrscheinlich aus dem Gebiet der namensgebenden Gemeinde Faedis westlich von Udine in Friaul-Julisch-Venetien. Sie war früher im gesamten Friaul stark verbreitet. Die in der Zwischenzeit nahezu ausgestorbene Sorte wurde durch einige Winzer reaktiviert und zwecks Förderung sogar der Verband „Associazione Volontaria fra viticoltori del Refosco di Faedis“ gegründet. Sie ist im DOC-Wein Colli Orientali del Friuli als sortenreine Variante zugelassen. Im Jahre 2016 wurden 85 Hektar Rebfläche mit stark sinkender Tendenz ausgewiesenM; 2000 waren es noch 256 Hektar (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach