Optisches Messgerät (auch Brechzahlmesser), mit dem mittels Lichtbrechung die Konzentration von Flüssigkeiten oder festen Körpern ermittelt werden kann. Eine Variante eines solchen Gerätes wurde vom deutschen Physiker Ernst Abbe (1840-1905) entwickelt, der Inhaber der Firma Zeiss war. Im Weinbau kann dadurch der Zuckergehalt in Form des Mostgewichtes und damit potentielle Alkoholgehalt schon in den Weintrauben im Weingarten bzw. im Traubenmost bestimmt werden. In einem zwischen zwei Prismen eingeschlossenen Tropfen Traubenmost wird das Licht je nach dem Zuckergehalt gebeugt und der Wert zumeist in einer je Weinbauland unterschiedlichen Maßeinheit (zum Beispiel Brix, Oechsle und KMW = Klosterneuburger Mostwaage) gemeinsam auf einer Skala am Okular angezeigt. Je konzentrierter die Zuckerlösung, desto stärker wird das Licht gebrochen.
Damit wird der Reifegrad bzw. die physiologische Reife als Entscheidungshilfe für den idealen Zeitpunkt der Weinlese festgestellt. Für einen repräsentativen Wert müssen zumindest 100 Beeren aus verschiedenen Traubenzonen und unbedingt auch von mehreren Trauben aus verschiedenen Standorten des Weingartens entnommen werden. Diese Beeren werden gemeinsam in einem Behälter zerdrückt und dann etwas Traubenmost für die Messung entnommen. Durch mehrere Messungen an verschiedenen Tagen hintereinander wird die Mostgewichts-Entwicklung festgestellt. Das Mostgewicht wird auch mittels anderer Geräte wie Aräometer oder Pyknometer ermittelt. Bezüglich anderer Messmehoden siehe unter analytische Prüfung.
Refraktometer: von Jacek Halicki - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Okular: von Robert Roßkopf - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Graphik: Vvon Gottsleben - Anton Paar GmbH, CC BY-SA 3.0, Link
