Eine sehr alte Redensart mit der Bedeutung, jemand unumwunden und unverblümt die volle Wahrheit zu sagen. Dies leitet sich von der Tatsache ab, dass es im Mittelalter weithin üblich war, in großem Umfang Weinverfälschung zu praktizieren. Ein Wirt, der „reinen Wein“ einschenkte, war ein ehrlicher Mensch, der seine Gäste nicht betrog. Aus dem 16. Jahrhundert stammt die Version „lauteren Wein einschenken“, ab dem 18. Jahrhundert setzte sich dann die heutige Form durch. Es gibt zahlreiche lokale Ausprägungen, zum Beispiel im Schwäbischen „pure Wei eischenke“. Sehr oft findet sich die Redensart in der politischen Rhetorik. Siehe zum Thema auch unter Brauchtum im Weinbau, In vino veritas, Trinkkultur, Trinksprüche, Weingenuss, Zitate und Zutrinken.
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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi