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Ribolla Gialla

Die weiße Rebsorte stammt aus dem Grenzgebiet Italien/Slowenien. Synonyme sind Avola, Erbula, Gargania, Garganica, Rabola, Rabiola, Rebolla, Ribolla Bianca, Ribolla Gialla di Rosazzo, Ribolla di Rosazzo und Ribuèle (Italien); Jarbola, Jerbula, Ribola Bijela (Kroatien); Garganija, Garganja, Grganc, Rebula, Rebula Bela, Teran Bijeli, Zelena Rebula (Slowenien). Gemäß im Jahre 2020 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen unbekannter Muttersorte x Gouais Blanc. Dies basiert allerdings auf nur 12 DNA-Markern (siehe dazu unter Molekulargenetik). Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Garganega, Pignoletto (Ribolla Riminese), Prosecco Lungo (Ribolla Spizade) oder Robola verwechselt werden. Es gibt keine Beziehung zur roten Sorte Schioppettino (Ribolla Nera).

Ribolla Gialla - Weintraube und Blatt

Nach einer Hypothese soll sie ein Nachfahre des von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnten berühmten Pucinum sein. Jedenfalls wurde die Sorte im Friaul bereits 1296 im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Rabola-Weins erwähnt, in den auch Papst Bonifatius VIII. (1235-1303) involviert war. Die Bedeutung bezeugt ein 1402 erlassenes Verbot der Stadt Udine gegen die Verfälschung der Rebe. Der Schriftsteller Giovanni Boccaccio (1313-1375) erwähnte sie in einer Schrift, in der er gegen die Völlerei wetterte. Vermutlich ist sie die Sorte des im Mittelalter oft erwähnten Weins Reinval. Im 14. Jahrhundert war sie im Friaul (Italien) und Istrien (Slowenien) weit verbreitet. Erst nach der Reblaus-Katastrophe ging der Bestand stark zurück.

Die mittel reifende, ertragsarme Rebe ist anfällig für Kleinbeerigkeit (Millerandage). Sie erbringt gelbfarbene, säurebetonte Weißweine mit Zitronenaroma. Die Sorte ist in Friaul-Julisch-Venetien in den DOC-Weinen Collio Goriziano und Colli Orientali del Friuli zugelassen. Die Anbaufläche in Italien beträgt in sgeaamt 362 Hektar. In Slowenien wird sie unter dem Namen Rebula vor allem in den Bereichen Goriška Brda und Vipavska Dolina, sowie auch Kras und Slovenska Istra angebaut und belegt insgesamt 597 Hektar. Einen kleinen Bestand soll es auch im kalifornischen Napa Valley geben. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 959 Hektar Rebfläche mit stark sinkender Tendenz ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Dominik Trick

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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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