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Richard Löwenherz

Richard Lionheart (GB)

Der englische König Richard I. Löwenherz (1157-1199) brach im Jahre 1190 zum dritten Kreuzzug auf. Unterwegs eroberte er im darauffolgenden Jahr die Insel Zypern. Dort lernte er den berühmten Süßwein Commandaria kennen und lieben. Bei der gemeinsamen Belagerung der Festung Akkon (nach anderer Quelle Askalon) beleidigte Richard Löwenherz den Babenberger-Herzog Leopold V. (1157-1194) von Österreich (Ostarichi) tödlich. Leopold war mit insgesamt acht Mitstreitern beteiligt und befestigte nach dem Fall der Festung sein Babenberger Banner an einem Burgturm. Löwenherz ließ daraufhin das Banner herunterreißen und in den Kot werfen, denn nach seiner Meinung rechtfertigte die geringfügige Beteiligung das Befestigen des Banners nicht.

Richard Löwenherz - Richard Löwenherz und Dürnstein

Bei der Rückreise wurde er erstmals in Kärnten erkannt, konnte aber entkommen. Am 21. Dezember 1192 traf er im Wiener Vorort Erdberg (3. Bezirk) ein. Er schickte einen Vertrauten in die Stadt, um Lebensmittel einzukaufen. Dieser machte sich durch byzantinische Goldmünzen verdächtig. Man folgte ihm bis zu einer Gaststätte, wo man den König erkannte und festnahm. Richard wurde zu Hadmar II. von Kuenring (1140-1218) gebracht und von diesem auf der Burg Dürnstein in der Wachau festgehalten. Dies erfolgte aber nicht (wie sagenhaft berichtet) in einem dunklen Kerkerverlies, sondern seinem hohen Rang entsprechend. Er wurde reichlich mit Speisen und Wachauer Wein versorgt.

Nach einigen Monaten wurde Richard an den deutschen Kaiser Heinrich VI. (1165-1197) übergeben. Nach langen Verhandlungen wurde er schließlich gegen ein Lösegeld von sechstausend Eimern Silber, das entspricht 23.300 Kilogramm Silber, sowie einigen politischen Forderungen im Februar des Jahres 1194 freigelassen. Der Wert entsprach ungefähr den doppelten Jahreseinkünften der englischen Krone. Heute wäre diese Menge Silber rund 10 Millionen Euro wert. Der damalige Wert lässt sich aber mit heutigen Maßstäben nicht vergleichen.

Das Lösegeld wurde zwischen Kaiser Heinrich VI. und Herzog Leopold geteilt. Leopold verwendete unter anderem einen Teil für den Bau der ersten Wiener Stadtmauer. Um den großen Rest vermünzen zu können, ließ er im Jahre 1194 Am Hof in Wien die erste Wiener Prägestätte „Münze Wien“ errichten, das ist die heutige „Münze Österreich“.

Richard Löwenherz: Kunstkopie
Dürnstein: Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

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