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Roden

to remove (old) vines (GB)
arracher (F)
estirpamento (I)

Bezeichnung für die Urbarmachung von noch nicht landwirtschaftlich genutztem Boden, meist Umwandlung von Waldgebieten in Ackerland. Das unvollkommene Roden, bei dem die Baumstrümpfe bzw. das Wurzelwerk nicht entfernt werden, nennt man hingegen Schwenden. Die vor allem in Österreich gebräuchliche Bezeichnung Riede (Lage) leitet sich von Roden ab. Die neu gewonnene Ackerfläche bezeichnet man als Rodung. Im Weinbau versteht man darunter das Ausreißen von Rebstöcken aus verschiedenen Gründen. Traditionell ist dies das Entfernen von (zu) alten Rebstöcken, die zu geringen Ertrag bringen. Weitere Ursachen sind ein Wechsel der Rebsorte oder wenn durch Rebstock-Krankheiten oder Schädlinge ein Weingarten in großem Ausmaß befallen bzw. zerstört wurde. Das linke Bild zeigt das Roden von Kirschbäumen, das rechte Bild eine Brandrodung (Gemälde von Eero Järnefelt). Nach dem Roden ist eine entsprechend lange Brache, das heißt ein befristestes Aussetzen der Nutzung erforderlich. Die Lockerung des Bodens vor der Neuanlage eines Weingartens nennt man Rigolen.

Roden - Baumrodung und Brandrodung

In den 1980er-Jahren gab es ein von der EU gefördertes Rodungsprogramm, um die Weinqualität zu erhöhen. In Frankreich wurde im Zeitraum 1988 bis 2000 über 90.000 Hektar Rebfläche gerodet (in etwa die Menge von Deutschland). Auf Initiative des späteren Staatspräsidenten Michail Gorbatschow (*1931) erfolgte Mitte der 1980er-Jahre in der UdSSR ein umfangreiches Rebenrodungs-Programm im Ausmaß von 500.000 Hektar. Dadurch sollte (übrigens erfolglos) der Alkoholmissbrauch eingeschränkt werden. In der ab 2009 gültigen EU-Weinmarktordnung (GMO) wurden geförderte Rodungen vorgesehen, dies diesbezüglichen Prämienregelung ist 2011 ausgelaufen. Die Wiederbepflanzung gerodeter Rebflächen ist in einer EU-Verordnung im Pflanzrecht geregelt. Siehe auch eine Aufstellung aller Maßnahmen im Weinberg unter Weingartenpflege.

Bild links: Von Maseltov - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link 
Bild rechts: Von Eero Järnefelt, Gemeinfrei, Link

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Prof. Dr. Walter Kutscher

Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.

Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien

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