Die rote Rebsorte ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Vitis Rupestris Scheele x Jaeger 70 (Munson). Synonyme sind Fracuska Loza, Francuz, Francuz Seibel und Seibel 1000. Es sind Gene von Vitis aestivalis und Vitis rupestris enthalten. Die Basiskreuzung der Hybride erfolgte durch Eugène Contassot in Frankreich; das dabei produzierte Zuchtmaterial wurde dann später von Albert Seibel (1844-1936) selektiert und die Sorte fertiggestellt. Dier Rebe war Kreuzungspartner der beiden amerikanischen Neuzüchtungen La Crosse und St. Pepin. Rosette ist auch ein Synonym für die portugiesische Sorte Rufete.
Die früh reifende, ertragreiche Rebe ist widerstandsfähig gegen beide Mehltauarten, jedoch anfällig für Verrieseln. Sie erbringt hellfarbige, eher säurearme Rotweine. In den 1960er-Jahren belegte sie in Frankreich noch rund 3.700 Hektar Rebfläche, durch das einige Zeit bestehende EU-Hybridenverbot wurde der Bestand zum Großteil gerodet. Die Sorte gelangte 1927 als eine der ersten französischen Hybriden auf den nordamerikanischen Kontinent. Sie wird in Kanada und in den US-Bundestaaten New York (Finger Lake) und New Mexico kultiviert. Im Jahre 2016 wurden jedoch keine Bestände ausgewiesen (Kym Anderson).
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach