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Die weiße Rebsorte stammt aus Italien bzw. aus dem ehemaligen Habsburgerreich Österreich-Ungarn. Es gibt rund 175 Synonyme, die ein hohes Alter und früher weite Verbreitung bezeugen. Die wichtigsten alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Valentin, Valentin Rouge, Velteliner Rouge, Velteliner Rose (Frankreich); Herera Valtellina, Rossera, Rossola, Valtellina, Veltliner Rosso, Uva di Saint Valentino (Italien); Ranfolica (Kroatien); Ariavina, Feldleiner, Feldleiner Rothlichter, Feldliner, Feldlinger, Fleischroter Veltliner, Fleischrother Velteliner, Fleischrother Veltliner, Fleischtraminer, Fleischtraube, Fleischweiner, Große Fleischtraube, Großer Roter Veltliner, Großer Traminer, Männliche Ariavina, Ranfolina, Riegersburger Rothköpfel, Roter Riesling, Roter Velteliner, Rotmehlweißer, Rotmuskateller, Roter Muskateller, Rotreifler, Todträger Rotreifler, Ziegelroth (Österreich); Buzyn, Roter Veltliner Baldig, Veltlínske Červené (Slowakei); Ryvola Cervena, Tarant Cerveny (Tschechien); Maucnjk, Mavcnik, Mavenick, Mavenik, Nagyburgundi Kék, Nagy Veltelini, Piros Veltelini, Shopotna (Ungarn).

Roter Veltliner - Weintraube und Blatt

Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt. Roter Veltliner gilt in Österreich als Leitsorte, die ihre Gene an viele andere einheimische Sorten weitergegeben hat. Durch zahlreiche vor allem vom Rebengenetker Dr. Ferdinand Regner am Klosterneuburger Weinbauinstitut durchgeführte DNA-Analysen am Klosterneuburger Weinbauinstitut (NÖ) wurde die direkte Nachkommenschaft von durch vermutlich natürliche Kreuzungen entstandenen sechs Sorten sowie sechs farblichen Mutationen des Roten Veltliner ermittelt (siehe auch unter Veltliner):

Zur Sorte Grüner Veltliner gibt es keine direkte Verbindung; Roter Veltliner könnte aber eventuell ein Großelternteil davon sein. In manchen Quellen wird sie als Elternteil von Děvín und Hetera genannt (Wine Grapes); in der Zuchtliste wird aber die Mutation Rotweißer Veltliner angegeben (VIVC-Katalog). Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für Botrytis und empfindlich gegen Frost. Eine Besonderheit der nicht unproblematischen Sorte sind die oft vorkommende, unterschiedliche Beerenreife an einer Traube. Sie erbringt aber bei voller Traubenreife würzige, extraktreiche, säurebetonte Weißweine mit Aromen nach Pfeffer und längerem Ausbau Mandeln, sowie bei reduzierten Erträgen auch gutem Lagerungspotential.

Die Sorte Roter Veltliner ist in Österreich vor allem in den beiden Weinbaugebieten Wagram und Weinviertel (Niederösterreich) verbreitet. Im Jahre 2017 belegte sie hier insgesamt 195 Hektar Rebfläche mit langsam sinkender Tendenz - 2000 waren es noch 258 Hektar gewesen (ÖWM-Statistik)). Als Spezialität wird sie schon über Jahrzehnte vom Weingut Mantlerhof in Gedersdorf-Brunn bei Krems (NÖ) durch Selektion kultiviert und besonders gepflegt. Weitere Bestände gibt es in Italien (Südtirol), Slowakei, Schweiz, Tschechien und Ungarn . Im Jahre 2011 wurde die Sorte als „Passagier“ der „Arche des Geschmacks“ aufgenommen. Sie gehört damit zu den von der Stiftung Slow Food ausgezeichneten Lebensmitteln, die vor der Gefährdung durch industrielle Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie geschützt und erhalten werden sollen.

Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 

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Hans-Georg Schwarz

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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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