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Der nach der Stadt Rueda (Rad) benannte DO-Bereich in Spanien liegt nordwestlich von Madrid im Herzen der Region Kastilien-León. Sie wurde 1980 als DO-Bereich für damals nur Weißweine klassifiziert. Charakteristisch sind die heißen, trockenen Sommer und die kalten langen Winter. Die Weingärten umfassen in 74 Gemeinden knapp 20.000 Hektar Rebfläche, die sich innerhalb 10 Jahren mehr als verdoppelt haben. Der kalksteinhaltige Boden besteht größtenteils aus lehmhaltigem Schwemmland, gemischt mit Kiesterrassen, was neben dem kontinentalen Klima mit kalten Wintern und kurzen heißen Sommern die Fruchtigkeit und frische Säure der Weine fördert. Der größte Teil des Gebietes entfällt auf die Gegend um die Hauptstadt Valladolid. Riesige Kornfelder prägen die flache Landschaft, deshalb wird sie auch als „Brotkorb Spaniens” bezeichnet.

Eine Sehenswürdigkeit sind die oft uralten Felsenkeller mit kilometerlangen, labyrinthartigen Gängen. Die Weinberge befinden sich zwischen 600 und 800 Metern Seehöhe am südlichen Ufer des Duero, im Westen grenzt der DO-Bereich Toro an. Der Weinbau hat hier eine über tausendjährige Geschichte. Nach der Besetzung durch die Mauren förderte König Alfonso VI. (1040-1109) bereits im 11. Jahrhundert den Weinbau. Im 17. Jahrhundert genoss der Weißwein einen so hervorragenden Ruf, dass sich der spanische Königshof die Hälfte der Produktion reservieren ließ. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden nahezu alle Weinberge mit damals rund 90.000 Hektar Rebfläche durch die Reblauskatastrophe vernichtet. Beim Wiederaufbau wurde vor allem auf Ertragsreichtum gesetzt, deshalb fiel die Entscheidung für die Sorten Palomino und Verdejo. 

Rueda - Rebflächen

Es dominieren Weißweinsorten. Das sind mit rund 50% der Gesamtrebfläche Verdejo, gefolgt von Viura (Macabeo), Palomino und Sauvignon Blanc. Im Jahre 1972 siedelte sich die aus Rioja bekannte Bodega Marqués de Riscal an, die sich erfolgreich um die Anerkennung des Sauvignon Blanc bemühte. Das Weingut begann mit Weißwein zu experimentieren (in Rioja wurde nur Rotwein erzeugt) und führte neue Techniken wie zum Beispiel das Bedecken des Lesegutes und temperaturgekühlte Gärung in Edelstahltanks unter Verwendung von Inertgas (Schutzgas) ein. Damit begann der rasante Aufstieg. 

Heute gehören die extraktreichen Weißweine zu den führenden Spaniens. Sie müssen aus zumindest 50% Verdejo bestehen, als weitere Sorten sind Sauvignon Blanc, Viura und Palomino zugelassen. Der Rueda Verdejo muss zumindest 85% Verdejo enthalten, wird aber von den meisten Winzern sortenrein produziert. Im Rahmen einer Neuregelung des Begriffs Cava verlor Rueda das Recht auf den Anbau dieses Schaumweins. Deshalb wurde 1992 die neue DO-Bezeichnung Rueda Espumoso eingeführt. Dieser muss aus zumindest 75% Verdejo bestehen und wird zumindest neun Monate auf der Hefe gelagert. Schließlich wurden 2004 auch die Rotweine der Gemeinde Medina del Campo aus Tempranillo als DO klassifiziert. Bekannte Produzenten sind Bodega Antaño, Bodegas Aura, Bodegas de Crianza de Castilla La Vieja, Bodega Hermanos de Villar, Caserío de Dueñas, Marqués de Riscal, Monteabellón, Naia, Náiades, Jose Pariente, Sitios de Bodega und Vinos Sanz.

Stimmen unserer Mitglieder

Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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