Der deutsche Naturforscher, Botaniker und Doktor der Medizin Philipp Jakob Sachs von Löwenheim (1627-1672) studierte in Leipzig bis zur Magisterwürde. Danach besuchte er die berühmtesten Universitäten und Ärzte der Niederlande, Frankreichs und Italiens und promovierte in Padua im Jahre 1651 als Dr. med. In der Folge betrieb er im schlesischen Breslau (heute Polen) eine ärztliche Praxis. Im Jahre 1658 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher „Academia Naturae Curiosum“ aufgenommen. Um dafür die statutengemäßen Voraussetzungen zu erfüllen, schrieb er eine wissenschaftliche Arbeit und wählte dafür eine 670 Seiten umfassende Abhandlung über den Rebstock aus. Das im Jahre 1661 publizierte Werk nannte er „Ampelographia“ und begründete damit diesen Begriff über die Rebenkunde, der sich allerdings erst 150 Jahre später durchsetzte.
Weitere Werke von ihm sind „Oceanus macro-microcosmicus“ (1664) und „Gammarologia“ (1665). Im Jahre 1671 wurde er in seiner Heimatstadt zum Stadtphysicus (Leibarzt bedeutender Persönlichkeiten) ernannt. Er gründete die älteste medizinisch-naturwissenschaftliche Zeitschrift der Welt namens „Ephemerides Academiae naturae curiosorum“ und übernahm deren Redaktion. Durch seine Verbindungen in Wien gelang es Sachs von Löwenheim den österreichischen Kaiser Leopold I. (1640-1705) für die Akademie zu interessieren und im Jahre 1670 die Anerkennung als kaiserliche Anstalt zu erwirken. Im Jahre 1687 erhielt diese sogar den kaiserlichen Titel „Sacri Romani Imperii Academia Caesarea Leopoldina“, was mit weitgehenden Rechten und Privilegien verbunden war.
