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Sagrantino

Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Sagrantino Rosso und Sagrantino di Montefalco. Die Abstammung (Elternschaft) der vermutlich sehr alten Sorte ist unbekannt. Nach einer Hypothese wurde die Sorte im Mittelalter von byzantinischen Mönchen aus Griechenland oder von Franziskanern aus Kleinasien nach Umbrien eingeführt. Darauf soll auch der Name hindeuten, der möglicherweise von „sacro“ (heilig) abgeleitet ist. Nach einer weiteren, nicht verifizierbaren Hypothese soll sie ein Nachfahre der von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnten antiken Rebsorte „Itriola“ sein. Die spät reifende Rebe ist anfällig für Pilkzkrankheiten wie zum Beispiel Falscher Mehltau. Sie erbringt dunkelrubinrote, tanninreiche Rotweine mit Aromen nach Kirschen und Maulbeeren, sowie Alterungspotential mit Eignung für Barrique-Ausbau.

Sagrantino - Weintraube und Blatt

Sie wird hauptsächlich in der italienischen Region Umbrien (Montefalco) angebaut. In den 1960er-Jahren war sie nahezu ausgestorben, wurde aber vor allem vom Winzer Arnaldo Caprai reaktiviert. Dieses Weingut führte mit der Universität Mailand Ende der 1980er-Jahre ein Projekt durch, in dem das Potential der Rebsorte ausgeschöpft werden sollte. Als besonders zucker- und säurereich wurde der nach einem Weinberg benannte Klon Collepiano erkannt und selektiert. Sagrantino wird gerne für süßen Passito, aber auch für trocken ausgebaute Weine als Verschnittpartner von Sangiovese, jedoch auch sortenrein verwendet. Sie ist im DOC-Wein Montefalco und als bestimmende Sorte im DOCG-Wein Montefalco Sagrantino zugelassen. In Italien belegt sie insgesamt 998 Hektar Rebfläche. Weitere Bestände gibt es in Australien (22 ha), Chile (1 ha), Spanien (0,1 ha), USA (4 ha) und Ungarn (1,5 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 1.026 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson). 

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service

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Dr. Christa Hanten

Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.

Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien

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