Dieser vielschichtige Weinfehler äußert sich durch einen dumpfen, muffigen und fallweise scharfen essigartigen Geruch, bzw. ekeligen Geschmack. Der weinfremde Eindruck ist recht ähnlich dem gefürchteten Korkschmecker. Der Fehler wird durch verschiedene Schimmelpilze hervorgerufen, die häufigsten Gattungen sind Penicillium und Aspergillus. Einer der Ursachen sind Weintrauben, die von einer der vielen Arten der Traubenfäule wie z. B. Graufäule (Botrytis) oder Grünfäule befallen waren oder deren Beeren durch äußere Einflüsse wie Schädlingsfraß oder starke Niederschläge verletzt wurden. War die Ursache eine durch Hagel ausgelöste Weißfäule auf den Trauben, spricht man von Hagelgeschmack. Ein weiterer Hauptgrund ist mangelnde Hygiene im Keller. Dadurch kann sich der Schimmel im Most, auf Weinresten, auf in Holzfässern befindlichem Weinstein und auf Kellereigeräten bilden. Bei Fässern wird dies durch Nasskonservierung oder Trockenkonservierung verhindert. Eine Behandlung des Weines erfolgt mittels Aktivkohle. Ein sich ähnlich äußernder Fehler ist Fassgeschmack.
Graufäule: Von Tom Maack T.o.m., CC BY-SA 3.0, Link
Grünfäule: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0 at, Link
Schwarzfäule: Von Daniel Molitor, CC BY 2.0 de, Link
Essigfäule: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0 at, Link
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)