Das traditionsreiche Weingut liegt in der Gemeinde Halbturn im burgenländischen Weinbaugebiet
Neusiedlersee (Österreich). Seine Geschichte geht auf das Jahr 1214 zurück, als die Grafen Poth in der Gemeinde
Jois durch den Kauf von 14 Kurien die ersten Weingärten der Herrschaft Ungarisch-Altenburg errichteten. Ab 1527 wurde der kaiserliche Hof in Wien unter Ferdinand I. (1503-1564) vom Gut mit Wein beliefert. Das heutige Schloss wurde 1711 vom berühmten Barockarchitekten Lucas von Hildebrandt (1668-1745) erbaut und diente einst dem österreichischen Kaiserhaus als Jagd- und Sommerresidenz. Unter Baron Paul Waldbott-Bassenheim wurden 1960 erstmals Weingärten in Halbturn angelegt. Heute ist die 40 Hektar umfassende Lage Österreichs größte im Privatbesitz.
Im Jahre 2001 wurde von Markus Graf zu Knigsegg, einem Neffen von Baron Paul Waldbott-Bassenheim, gemeinsam mit seiner Gattin Philippa die Leitung des Schlossweinguts übernommen. Gemeinsam mit einem neuen, internationalen Team wurde mit der Umstrukturierung und Neuausrichtung begonnen. Mittelmäßige Weingärten wurden entfernt und neu ausgepflanzt. Am Jungenberg in Jois wurden vier Hektar neue Terrassen angelegt. Durch die hohe Pflanzdichte von 7.800 Stöcken pro Hektar in Anlehnung an die großen Châteaux in Bordeaux und Burgund, wird das natürliche Konkurrenzverhalten der Trauben gefördert. Auch die Kellerei wurde im Bordelaiser Stil (Châi) neu errichtet und mit letzter Technologie ausgestattet. Für den Keller ist der aus St. Émilion stammende Önologe François-Xavier Gaboriaud verantwortlich. Betriebsleiter ist Markus Sieben.
Die Weingärten umfassen insgesamt 65 Hektar Rebfläche. Im Einzelnen sind dies 40 Hektar in der Großlage Wittmannshof (Halbturn), 10 Hektar am Jungenberg (Jois) und 15 Hektar an den Hängen des Leithagebirges (Kleinhöflein). Sie sind zu 90% mit den Rotweinsorten Pinot Noir, St. Laurent, Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot, sowie zu 10% mit den Weißweinsorten Chardonnay, Sauvignon Blanc und Riesling bestockt. Die Bewirtschaftung der Weingärten erfolgt unter Berücksichtigung
biodynamischer Grundsätze. Die handgelesenen Trauben werden einmal vor und einmal nach dem Entrappen Beere für Beere mit 20 Mitarbeitern per Hand selektiert.
Die Weinlinien sind klar strukturiert. Die Linie „Schloss Halbturn“ repräsentiert die reinsortige, qualitative Spitze. Die langlebigen, terroirgeprägten Weine stammen aus den besten Lagen und werden ausschließlich in französischen Barriques ausgebaut und unterliegen den Qualitätskriterien handverlesene Beeren, zweimalige Selektion im Keller und Vergärung im offenen Holzgärständer. Die Linie „Schloss Halbturn Impérial“ sind die Top-Cuvées in Weiß und Rot, in denen sich internationale Rebsorten mit den autochthonen Leitsorten des Burgenlandes vereinen. Die Linie „Schloss Halbturn Koenigsegg“ repräsentiert den burgenländischen Sortentypus. Die Weine werden regional typisch im Edelstahl oder großem Holzfass bzw. gebrauchtem Barrique im klassischen Stil ausgebaut.