Schnittholzgewicht

Maßeinheit bzw. Indikator (auch Schnittholzmenge) für die Wüchsigkeit bzw. die Ertragsfähigkeit des Rebstocks. Eine hohe Holzleistung deutet auf starke Wuchskraft, hohe nachhaltige Ertragsfähigkeit, ggf. zu hohe Bodenpflegeintensität, sowie eine zu hohe Düngung mit Stickstoff hin. Geringe Holzmengen zeigen hingegen Schwachwüchsigkeit, Ertragsüberlastung, schlechtes Blatt/Fruchtverhältnis und Stressprobleme, sowie Mängel in der späteren Weinqualität vor allem bei Weißweinen an. Aus dem Wachstum des Vorjahres kann auf das Wachstum des Folgejahres geschlossen werden. Die ideale Augenanzahl ist dann gegeben, wenn die Wüchsigkeit in gutem Verhältnis zu den Reserven an Kohlenhydraten in Wurzeln, Stamm und Ästen steht.

Schnittholzgewicht - Diagramm

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Traubenqualität ist deshalb beim Rebschnitt die „richtige“ Anzahl stehen zu lassen. Mit dem Gewicht des entfernten Rebholzes kann die optimale Anzahl gut errechnet werden. Bei zu wenigen Augen werden im Frühjahr zu rasch laubreiche Sprossen gebildet, was zu ungünstigem Blatt/Fruchtverhältnis mit schlechtem Fruchtansatz und geringem Ertrag führen kann. Umgekehrt entwickeln sich bei zu vielen Augen die dann zahlreichen Sprossen nur langsam, was zu zögerlicher Reife und Überertrag führt. Als Faustformel gelten pro kg geschnittenem Holz 30 Augen. Ein ausgewogenes Blatt/Fruchtverhältnis kann durch Entblätterung erreicht werden. Siehe auch unter Weingartenpflege.

Graphik: LVWO Weinsberg

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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien

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