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Schwarzfäule

black rot (GB)

Diese Rebstockkrankheit (auch Trockenfäule) stammt aus Nordamerika und gelangte nach der Reblaus und den beiden Mehltauarten als „vierter Import“ Anfang der 1880er-Jahre nach Europa. Sie darf nicht mit der Schwarzflecken-Krankheit verwechselt werden. Die Schwarzfäule wurde im Jahre 1883 vom französischen Weinbaufachmann Pierre Viala (1859-1936) im Labor von Montpellier identifiziert. Sie kommt vor allem in Frankreich, Italien, der Südschweiz und vereinzelt auch in deutschen Anbaugebieten vor und breitet sich immer mehr aus. Die Krankheit wird durch den Pilz Guignardia bidwelli verursacht (Rostpilze). Langanhaltende Regenfälle im Mai und Juni mit warmer Witterung fördern die Entwicklung und Verbreitung.

Schwarfäule - befallene Weintraube, Trieb mit Pyknidien und Blattsymptome

Auf den Blättern entstehen Flecken von abgestorbenem, nekrotischem Gewebe, die durch einen dunkelbraunen Rand begrenzt sind. Dies kann auch auf Blättern, Gescheinen und Trieben auftreten. Auf den nekrotischen Stellen bilden sich Fruchtkörper (Pyknidien), die sich als kleine schwarze, glänzende Punkte äußern. Aus den Pyknidien werden weiße Sporen in weißen Fäden freigesetzt. Befallene Beeren weisen zuerst hellbraune Flecken auf, dann wird die gesamte Traube erfasst. Die befallenen Beeren verfärben sich violett bis schwarz und mumifizieren. Darauf überwintert der Pilz und befällt im Frühjahr wiederum die jungen Blätter. Es kann beträchtliche Ertragsverminderungen geben. Eine wirksame Bekämpfung erfolgt zumeist mit Fungiziden.

Schwarzfäule - Chart mit Resistenz verschiedener Rebsorten

Weintraube: Von Daniel Molitor, CC BY 2.0 de, Link
Pyknidien: Von Clemson University - USDA, forestryimages, CC BY 3.0, Link
Blattsymptome: Von Daniel Molitor, CC BY 2.0 de, Link 
Sortenresistenz: Ludger Hausmann, JKI

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Dr. Christa Hanten

Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.

Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien

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