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Schwarzholz-Krankheit

black wood disease (GB)
bois noir (F)

Diese weltweit vorkommende Krankheit des Rebstocks zählt zur Gruppe der Vergilbungs-Krankheiten, weil sich im Verlaufe der Krankheit unter anderem die Blätter verfärben. Besonders anfällig sind Jungrebenanlagen in warmen Weinbaugebieten. Ursache sind Phytoplasmen (bakterienähnliche Mikroorganismen) vom Typ Stolbur (deshalb auch Stolbur-Krankheit), die von Zikaden-Arten beim Ansaugen des Phloems im Leitgewebe übertragen werden. Der Hauptübertrager ist die Glasflügelzikade Hyalesthes obsoletus. Zwischen Ende Juni und Anfang August kommen die ausgewachsenen Insekten an die Oberfläche, wo die Weibchen nach der Begattung die Eier am Wurzelhals der Wirtspflanze ablegen. Zu den häufigsten Wirtspflanzen zählen Ackerwinde, Brennnessel und Löwenzahn, von denen die Phytoplasmen von den Zikaden auf nahestehende Weinreben übertragen werden können.

Schwarzholz-Krankheit - ungleiche Holzreife an einem Trieb / Holzsymptome

An den Rebstock kommen die Zikaden eher nur zufällig, deshalb breitet sich die Krankheit im Weinbau nur langsam und begrenzt aus. Ab Mitte Juli beginnen sich die Blätter zu verfärben, bei den Weißweinsorten gelb, bei den Rotweinsorten rot. Die Blätter rollen sich vom Rand nach unten ein und nehmen einen metallischen Glanz an. Bei älteren Blättern entstehen bandförmige Verfärbungen entlang der Adern, wobei sich auch Nekrosen bilden können. Die Triebe sind an den Internodien mit schwarzen Pusteln besetzt und verfärben sich violett. Charakteristisch ist, dass die Triebe unvollständig reifen bzw. verholzen und sich die unreifen Teile bei Frost im Winter von der Spitze her schwarz verfärben und dann absterben. Davon leitet sich auch die Bezeichnung ab.

Bei frühem Auftreten vertrocknen die Gescheine schon vor der Blüte. Die Beeren reifen verzögert, werden bitter und trocknen aus. Über Jahre hinweg kann dies auf wenige Triebe eines Rebstocks beschränkt bleiben, im seltenen Extremfall kommt es zum völligen Absterben. Die Erreger-Überträger (Zikaden) können schwer bekämpft werden, weil sie ja die meiste Zeit unter der Erde leben. Am zielführendsten ist das Entfernen der Hauptwirtspflanzen in der Nähe der Weingärten. Besonders anfällig sind Blaufränkisch, Chardonnay, Dornfelder, Kerner, Pinot Blanc, Pinot Noir, Riesling und Scheurebe. Weniger anfällig sind Cabernet Sauvignon, Grüner Veltliner, Merlot, Schiava Grossa und Welschriesling. Eine besondere Vergilbungs-Art mit ähnlichen Ursachen und Auswirkungen ist die wieder vermehrt auftretende Flavescence dorée (Goldgelbe Vergilbung). Siehe auch unter Rebstock-Feinde.

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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)

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